Viele hatten die Kufen bereits geschliffen und standen gleichsam in den Startlöchern. Zum Winter sollte der neue Eisplatz am Mühlsteig in Marktoberdorf eröffnet werden. Daraus wird nun nichts. Das Projekt des Eishockey-Fördervereins Allgäu Amigos verzögert sich um ein Jahr. Der Grund: Es stellte sich heraus, dass es bessere Anlagen als die bisher favorisierte gibt. Die Mehrkosten dafür sollen durch Eigenleistungen aufgefangen werden. "Und das braucht seine Zeit", erklärt Jürgen Müller, Zweiter Vorsitzender des Vereins.
Ursprünglich sei an eine Mattenanlage gedacht gewesen, so Müller. Im Laufe der Zeit hätten sich jedoch auch dank eines Experten, der in der Region verschiedene Eisstadien betreut, Alternativen aufgetan. Die seien besser, aber auch rund ein Drittel teurer. Solche Anlagen brauchten eine spezielle Betonplatte, durchsetzt mit Röhren für das Kühlmittel. Hinzu kamen Lärmschutzmaßnahmen, die es auch nicht zum Nulltarif gebe.
Die Kosten für das gesamte Projekt - Eisbahn, Umbau des Vereinsheims, Lärmschutz - sollen "trotz besserer Anlage" 500000 Euro nicht überschreiten. Bis zu 250000 Euro hat die Stadt bereits zugesichert.
Unterdessen haben die Marktoberdorfer Eishockey-Hobbyvereine, die vom neuen Stadion profitieren wollen, mit dem Arbeitsdienst begonnen. "Die stehen alle hinter dem Projekt." Der Abbau der alten Banden war eine der ersten Maßnahmen. Demnächst soll die Errichtung eines Lärmschutzwalls an der Bahnseite erfolgen. Dabei handelt es sich um Drahtkörbe, die mit Erde befüllt und dann bepflanzt werden. "Das sieht dann aus wie eine große Hecke."
"Hauptsache was Gescheites"
Die Terminverschiebung sei mit der Stadt und den Eishockey-Vereinen abgestimmt. Gemeinsamer Tenor laut Müller: "Auf das eine Jahr kommt es nun auch nicht mehr an. Dafür entsteht in Marktoberdorf dann was Gescheites."