Wenn es nach den Plänen der Gemeinde Lamerdingen geht, könnte im Norden des Ortes (Richtung Schwabaich) bald ein Windrad aufgestellt werden. In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Diplom-Geografin Regina Zeeb vom Büro 'Zeeb und Partner – Freiraum- und Landschaftsplaner' aus Ulm die Ergebnisse der Standortstudie Windkraft vor.
Die Studie soll Grundlage für die Ausweisung von Konzentrationsflächen und die Änderung des Flächennutzungsplanes sein. Dies wiederum sei Voraussetzung für die gewünschte Bürgeranlage, erklärte Bürgermeister Konrad Schulze. Regina Zeeb erläuterte die verschiedenen Ausschluss- und Abwägungskriterien für die Vorrangflächen. Dazu zählen beispielsweise Pufferflächen zur nächsten Bebauung und Straßen, Natur- und Wasserschutzgebiete sowie die sogenannte Windhöffigkeit nach dem Windertragsgutachten von Wind & Regen, Dr. Josef Guttenberger. Dadurch ergebe sich, dass sich lediglich die Gebiete nördlich und nordöstlich von Lamerdingen für Konzentrationsflächen eigneten. 'Dort ist die höchste Windhöffigkeit und damit die höchste Wirtschaftlichkeit zu erwarten', erklärte die Diplom-Geografin.
Außerdem gebe es dort 'geringe Zielkonflikte mit Arten-, Natur und Landschaftsschutz'. Laut Prognosen dürfte es auch keine Probleme mit dem Luftfahrtbundesamt geben. Dies müsste allerdings bei Beantragung einer Anlage noch einmal abgeklärt werden, erläuterte Regina Zeeb.
Der Gemeinderat billigte den vorgestellten Entwurf einstimmig. Die Abstandsflächen zu allgemeinen Wohn-, Misch- und Dorfgebieten wurden einheitlich auf 800 Meter, zu Außenbereichsanwesen auf 600 Meter und zu Gewerbegebieten auf 300 Meter festgelegt.
Informationsveranstaltung: Im Rahmen einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung findet am kommenden Mittwoch, 19. September, um 20 Uhr im Gasthaus Sonne in Lamerdingen eine Informationsveranstaltung statt, zu der auch die Bürger von Schwabaich und Falkenberg eingeladen werden.