bei Jengen geplant Nach Anfrage will Gemeinde Gewerbegebiet schaffen Jengen/Buchloe/Hamburg (maf). Die Deutsche Shell AG plant, direkt an der B 12-Anschlussstelle Jengen eine große Tankstelle zu bauen. Eine entsprechende Bauvoranfrage richtete das Unternehmen jetzt an den Jengener Gemeinderat. Um an dem vorgesehen Platz zwischen der Straße nach Ketterschwang und der Bundesstraße 12 Baurecht zu schaffen, beschloss das Gremium, dort ein Gewerbegebiet auszuweisen. Ob und wann die Tankstelle gebaut wird, ließ der Ölmulti gegenüber der BZ offen. Ab Ende Juli soll die Buchloer Shell-Station erneuert und später erweitert werden.
Bürgermeister Rudolf Rogg präsentierte den Gemeinderäten bei der Sitzung am Montag zusammen mit der Bauvoranfrage von Shell auch einen detaillierten Plan der künftigen Tankstelle. Die stattliche Anlage ist unmittelbar an der östlichen Auffahrtsschleife der B 12-Anschlussstelle Jengen zwischen der Straße nach Ketterschwang und der B 12 vorgesehen. 'Shell besteht auf diesem Standort', berichtete Rogg.
Zum Teil Privatbesitz
Ein Teil des Areals gehört der Gemeinde, der größte Teil befindet sich in Privatbesitz. Zwar sei laut Rogg noch offen, ob die Besitzerin verkauft. Angesichts der Chancen, die das Interesse des Konzernes an Jengen biete, 'müssen wir als Gemeinde etwas tun'. Da für die betreffende Fläche noch kein Baurecht besteht, stellte Rogg den Antrag, einen Bebauungsplan 'Gewerbegebiet alte B 12' auf den Weg zu bringen. Die Räte billigten dessen Aufstellung einstimmig.
Anwohner schützen
Maria Haußer gab jedoch zu bedenken, dass mit dem Bebauungsplan ein Konzept für den gesamten Bereich der Jengener B 12-Anschlussstelle erstellt werden sollte. Schließlich sei zum einen geplant, die Auffahrt auszubauen. Zum anderen müsse bedacht werden, dass der Kreuzungsbereich östlich der Anschlussstelle zum Kreisverkehr umgebaut werden soll. Christian Tröber verlangte, die angrenzende Wohnbebauung vor dem zu erwartenden Verkehrslärm zu schützen. Rogg kündigte an, dass er demnächst mit den Fachbehörden Kontakt aufnehme, um das Tankstellen-Projekt auf seine Machbarkeit zu untersuchen. Die Räte waren sich jedoch einig, dass die Gemeinde das Vorhaben tatkräftig unterstützen sollte. Denn die Tankstelle könne als 'Magnet' auch andere Unternehmen in das benachbarte, immer noch zum größten Teil brachliegende Jengener Gewerbegebiet ziehen, so die allgemeine Überzeugung.
Nicht ganz so euphorisch zeigte sich die deutsche Shell-Zentrale in Hamburg gegenüber der Buchloer Zeitung. Das Unternehmen sei auf den Standort Jengen hingewiesen worden und 'interessiert', so ein Sprecher. Die Bauvoranfrage diene dazu, 'Planungssicherheit' zu schaffen. Ob und wann der Ölmulti dort eine Tankstelle bauen will und welche Ausmaße diese haben könnten, stehe noch nicht fest. Dennoch sei es üblich, dass die Planungsabteilung des Unternehmens für jeden möglichen Standort einen detaillierten Entwurf ausarbeite, um den Gemeinderäten eine genaue Vorstellung der Projekte zu geben.
Trotz des Interesses am Standort Jengen habe das Unternehmen zur Zeit nicht vor, die bestehende Shell-Station in Buchloe zu schließen. 'Es gibt keine Bestrebungen in diese Richtung', so der Shell-Sprecher.
Auch Wilfried Kremer, Pächter der Buchloer Station, kann sich dies nicht vorstellen. Ab 31. Juli muss er zwar schließen aber nur für rund vier Wochen. In dieser Zeit werde nämlich der Außenbereich der Tankstelle komplett erneuert und den neuesten Umweltauflagen angepasst. Nach Kremers Informationen plane Shell darüber hinaus, in zwei Jahren das Kassengebäude abzureißen und durch ein größeres mit zusätzlicher Marktfläche zu ersetzen. 'Ich kann mir nicht vorstellen, dass die hier modernisieren und gleichzeitig in Jengen draußen für einige Millionen eine Konkurrenz-Tankstelle hinbauen', so Kremer.