Füssen (fba). Mit neuem Vorsitzenden und mit neuen Räumen ist der Füssener Trachtenverein 'D’Neuschwanstoaner' ins neue Jahr gestartet. Der langjährige Vorsitzende Erwin Reichmann schied aus seinem Amt, Frank Lorenz wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Die Jahresversammlung fand im frisch renovierten Vereinssaal im alten Feuerwehrhaus am Schrannenplatz statt (siehe weiteren Bericht).
'Wir wollen im Verein mehr bewegen', sagte Lorenz, der bislang Vorplattler und Inventarverwalter gewesen war, nach seiner Wahl. Dabei sei er 'froh über jede Kritik'. Er appellierte an die Mitglieder, auch in Zukunft miteinander für den Fortbestand des Vereins zu sorgen, denn 'wir arbeiten alle für das Gleiche'. Als Zweiter Vorsitzender wurde Günther Braun im Amt bestätigt.
Zwei Vereine, ein Vorplattler
Die Ämter, die Lorenz bislang innehatte, mussten neu besetzt werden. Für das Amt des Vorplattlers gelang dem Verein ein kleiner 'Coup', wählten die Mitglieder doch Basti Kirchner, der die gleiche Rolle im 'Bruderverein Almrausch' bereits ausfüllt. Wie Lorenz in seinem Bericht erklärte, gingen die 'Neuschwanstoaner' einen 'Schritt in die Zukunft', als sie ihre aktive Gruppe mit der vom 'Almrausch' zusammenlegten und so die Kräfte beider Vereine bündelten. Lorenz zeigte sich über die Zusammenarbeit überaus glücklich, funktioniere sie doch bereits sehr gut: 'Nur der Feinschliff fehlt noch.' Mit der Wahl Kirchners wird diese 'Fusion' nun auch institutionell verfestigt. Zum neuen Inventarverwalter wurde Erwin Wankmiller gewählt. Die beiden Revisoren Magnus Lipp und Thomas Schinagl wurden in ihren Ämtern bestätigt, wie auch Fähnrich Peter Versal.
Schriftführerin Martina Heim rief in ihrem Bericht die Höhepunkte seit Oktober 2005 ins Gedächtnis zurück, wobei allerdings nicht alles reibungslos vonstatten gegangen war. Die größten Probleme bereitete den Trachtlern das oft extreme Wetter des vergangenen Jahres: So musste am 5. März für die Organisation des Funkenfeuers bei heftigstem Schneefall erst einmal kräftig Schnee geräumt werden und der 'Sommer im Klosterhof' war zum Teil völlig verregnet. Auch andere Probleme gab es: Jugendleiterin Christine Leser meinte zum Gaufest, dass die Umzugsstrecke eine 'Strapaze für die Kinder' war, zu lang und zu anstrengend. 'Wir hatten für sie zwar Getränke dabei, aber leider viel zu wenig. Und kein Zuschauer gab den Kindern etwas zu trinken' fügte sie hinzu. Auch beim 'Sportaculum' lief nicht alles glatt: 'Die Wartezeit bis zum Einsatz war zu lang, so dass die Kinder teilweise einschliefen.' Heim und Lorenz fügten der Liste der Kritikpunkte den Auftritt im Festspielhaus beim Oktoberfest hinzu: Der Veranstalter habe nicht an eine geeignete Bühne gedacht, so dass die Trachtler auf einem Betonboden ihre Kunst vorführen mussten.
Aber es gab auch zahlreiche positive Erlebnisse. Dazu gehörten das Gauadventssingen am 3. Dezember 2005, wo der Verein zahlreiche Spenden für die 'Kartei in Not' sammeln konnte, der Skitag in Pfronten oder die letzte Veranstaltung der 'Sommernacht im Klosterhof', die mit Begeisterung seitens des Publikums aufgenommen worden sei. Musikwart Kerstin Lau-Wankmiller wies auf das ebenso gefeierte Gausingen der 'Füssener Mädla' beim Almtag auf dem Buchenberg hin. Daneben war der Verein bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen vertreten, etwa bei der Fronleichnamsprozession oder beim Magnusfest.
Eine besondere Ehrung wurde dem scheidenden Vorsitzenden Erwin Reichmann zuteil, der für seine jahrelange Arbeit für den Verein mit einem Geschenk bedacht wurde. Lorenz kündigte an, dass man in Zukunft die Stärken des Vereins noch ausbauen werde Und die Zukunft sieht durchaus viel versprechend aus, wie Jugendleiterin Leser meinte. Augenblicklich sind 20 Kinder und Jugendliche aktiv im Verein tätig und man hofft, diese Zahl durch Mundpropaganda und Werbung noch deutlich vergrößern zu können.