Wer kennt sie nicht, die Geschichten des wilden Pferdes Fury, dem schwarzen Hengst von der Broken Wheel Ranch, der mit seinem menschlichen Freund Joe zahlreiche Abenteuer erlebte. Auch die Schwestern Regina Tigges und Sybille Honold waren als Kinder begeisterte Zuschauer der US-amerikanischen Fernsehserie. So ist es kaum verwunderlich, dass sie der Reitanlage auf dem Gelände des Guts Eschenlohmühle in Dillishausen, die sie seit Anfang August gepachtet haben, den Namen Broken Wheel Ranch gegeben haben.
'Wir legen sehr viel Wert auf eine artgerechte Haltung und Ausbildung', erzählt Regina Tigges, die Tierpsychologie studiert hat und nun gemeinsam mit ihrer Schwester Sybille, ihrer Mutter Ruth und ihrem Ehemann Sebastian den Reitstall führt. Daher sei die Anlage auch großzügig umgebaut worden, berichtet sie weiter und betont, dass die Renovierungsarbeiten nur dank der Unterstützung der Eigentümerin Sylvia Adani möglich gewesen seien.
Sieben Hektar Weidefläche
'Das Gelände verfügt jetzt über sieben statt bisher drei Hektar reine Weidefläche sowie einige Schlechtwetter-Paddocks, die auch bei ungünstiger Witterung einen Ausgang ins Freie garantieren', berichtet Sebastian Tigges. Besonders stolz ist die Familie auf den Paddock-Trail, einen pfadartigen Abenteuerspielplatz für Pferde, der zusätzlich angelegt wurde.
'Das unterschiedliche Gelände des Paddock-Trails, wie Steigungen, Gefälle oder steiniger Untergrund und Grasflächen, fordert die Pferde und sorgt für Abwechslung', erklärt er weiter.
In den Stallungen selber ist durch das Herausnehmen von einigen Wänden für mehr Licht und eine bessere Luftzirkulation gesorgt worden. Die Boxen sind mit speziellen Gummimatten ausgelegt und die klassische Einstreu durch saugfähigeres Dinkelspelz ersetzt worden. 'Das isoliert sehr gut, verbessert die Hygiene und somit auch den Geruch', erklärt Regina Tigges. Bisher seien 14 von 32 Boxen belegt, fügt sie hinzu und betont, dass das Wohl der Pferde der Leitgedanke der Broken Wheel Ranch sei.
'Da spielt es keine Rolle, welche Reitweise bevorzugt oder ob lieber Kutsche gefahren wird', sagt sie weiter: 'Wir sind für alles offen.'
Die 30-Jährige selbst hat durch die Begeisterung für die Fernsehserie 'Fury' ihre Liebe für eine bestimmte Pferderasse, das American Saddlebred, entdeckt. 'Das sind tolle, gelehrige Gangpferde mit viel Ausdauer', erzählt sie begeistert. Ihre eigenen Tiere sind alle in der altkalifornischen Reitweise ausgebildet, von der wohl nur wenige Reiter in Deutschland je gehört haben. Dieser Stil ist an das Spanische angelehnt und wird mit Aufrichtung des Pferdes geritten, statt der üblichen Vorwärts-abwärts-Bewegung.
Die Ausbildung dauere mit sechs bis acht Jahren zwar sehr lange, aber der Respekt dem Pferd und seinem individuellen Charakter gegenüber stehe im Vordergrund, meint Regina Tigges.
Regelmäßige Kurse
Außerdem werden auf der Broken Wheel Ranch Unterricht in der altkalifornischen Reitweise angeboten sowie regelmäßig stattfindende Kurse mit Trainern wie Altmeister Jean-Claude Dysli, Pedro Torres oder Parelli Instruktor Ralf Heil.
Natürlich dürfen in einem Stall auch die Hofhunde nicht fehlen: Mit Meggie, Luna und Nala gibt es gleich drei Vierbeiner, die immer für Streicheleinheiten dankbar sind.