Schwanzwedelnd purzeln die kleinen Stars ins Freie, gähnen verschlafen und stupsen sich gegenseitig an. Sie freuen sich auf ihre Streicheleinheiten, wollen spielen und fressen. Noch ahnen sie nicht, dass sie etwas ganz Besonderes sind: Die ersten sechs Labradoodle-Welpen, die im weiten Umkreis gezüchtet wurden.
Die neue Designerrasse - das Wort ist zusammengesetzt aus Labrador und Doodle (englisch für Pudel) - hat einen ernsten Hintergrund. Labradore, erklärt Züchterin Andrea Prestele, eignen sich aufgrund ihres sanften, verlässlichen und ausgesprochen gelehrigen Wesens besonders als Therapiehunde, beispielsweise für blinde oder spastische gelähmte Menschen. Doch die leiden oftmals auch unter schweren Allergien.
Und da kommt der Großpudel ins Spiel: Da diese Hunde kaum haaren und schuppen, bereiten sie auch Allergikern keine Probleme. Mit dem Labradoodle versuchten 1989 erstmals australische Züchter, beide Vorteile zu vereinen - mit Erfolg. Über die USA kam die neue Designerrasse 2005 auch nach Deutschland und nun ins Allgäu.
Vor vier Wochen wurden die ersten Osterzeller Labradoodles geboren - drei schwarze und drei gelbe Welpen, drei Hündinnen und drei Rüden. Die flauschigen Kleinen haben in ihrer Entwicklung die älteren Labrador-Spielkameraden schon fast eingeholt. Kein Wunder, denn Pudel gelten als die intelligentesten Hunde überhaupt.
In Zukunft eigener Großpudel
Hundepapa war diesmal ein fremder Rüde, den Prestele sich allerdings genau angesehen hat. Denn sie arbeitet normalerweise nur mit ihren 14 eigenen Tieren, deren Charakter sie bestens kennt. Im nächsten Jahr will die Züchterin nun einen eigenen Großpudel in ihre Anlage holen.
Die kleinen Labradoodles sind nämlich - ausgestattet mit Papieren - bereits alle vergeben, zum Teil an Kunden auf einem "gewissen Niveau". So zählt Prestele, deren Zucht mit Labrador-Spezialfarben bereits beim Sender Vox vorgestellt wurde, zum Beispiel Simone Kahn oder andere Promis aus Grünwald, Kitzbühel oder gar Sri Lanka zu ihren Kunden.
Zwei der Welpen werden künftig kranken Menschen helfen. Oft kommen später noch mehr dazu, weil die Besitzer ihr Potenzial erkennen und sie dann entsprechend ausbilden lassen, weiß Prestele, die knapp ein Drittel ihrer Hunde in helfenden "Berufen" weiß.
Sicher ist, dass die sechs schwanzwedelnden Schmuser nicht mehr lange die alleinigen Stars sind. Denn in knapp zwei Wochen wird der nächste Wurf mit Allgäuer Labradoodles erwartet.