Hunderttausende junger Menschen zwischen 16 und 30 Jahren werden in Köln zum Weltjugendtag erwartet. Auch Ostallgäuer werden dabei sein. Aber was bewegt die Jugendlichen, sich dem Weltjugendtag anzuschließen? Welche Erwartungen verbinden sie damit? Die Allgäuer Zeitung fragte nach. In den kommenden Tagen und Wochen stellen wir junge Pilger aus unserer Gegend vor. - Biessenhofen/Ebenhofen/Altdorf - Für die 16-jährige Nicole Fröse aus Biessenhofen ist das Thema Glaube 'eher neu'. Ihre Eltern würden zwar regelmäßig in die Kirche gehen, aber trotzdem habe der Glaube in ihrer Familie nie groß im Vordergrund gestanden, erzählt sie. Geht es um den Weltjugendtag, ist ihr die Begegnung mit Jugendlichen wichtiger als der Glaube an sich. 'Ich hoffe, in Köln viele neue Leute kennen zu lernen und Spaß zu haben. Der Weltjugendtag ist eine interessante, einmalige Sache', meint die Gymnasiastin. Sie will die ganze Woche vom 15. bis 21. August in der Rheinstadt bleiben und fährt von Germaringen aus mit dem Bus.
Vom Weltjugendtag erfahren hat die 16-Jährige durch Klassenkameraden am Gymnasium in Kaufbeuren. Fragt man das Mädchen nach den Reaktionen anderer auf ihren Köln-Trip und ihr Engagement im Weltjugendtagsteam, gibt es durchaus Negatives zu berichten. 'Meine Eltern finden, es ist eine gute Erfahrung für mich. Von anderen Jugendlichen werde ich aber teilweise blöd angemacht, weil ich hinfahre. Die sagen, der Weltjugendtag sei spießig, weil er von der Kirche ausgeht', erzählt Nicole. Ihre Weltjugendtagsteam-Kollegin Magdalena Gailer machte dagegen auch positive Erfahrungen. 'Es gibt einige, die den Weltjugendtag und das Drumherum sehr interessant finden', berichtet die 18-Jährige. Sie wird selber nicht nach Köln fahren, weil sie erst vor einem Jahr dort gewesen sei und Großstädte nicht besonders leiden könne. Dafür aber engagiert sich die Fremdsprachenschülerin zu Hause in Biessenhofen im Weltjugendtagsteam. 'Das ist sehr interessant', sagt sie. Für die 18-Jährige ist der Weltjugendtag eine gute Sache, um Jugendlichen den Glauben auf andere Art näher zu bringen. In der Kirche alleine sei das schwer. Für Magdalena selbst ist Religion bereits ein wichtiger Teil ihres Lebens. 'Ich gehe nicht jeden Sonntag in die Kirche, aber mein Glaube bedeutet mir schon einiges', meint sie, sieht dabei den Glauben allerdings etwas getrennt von der Institution Kirche. Nicole Fröse