Kempten/Sonthofen (sf). - Das Sonthofener Autohaus Hartmann will eine neue Ford-Niederlassung in Kempten aufbauen. Den nötigen Vertrag mit den Fordwerken hat Inhaber Klaus Hartmann schon geschlossen, jetzt steckt er mitten in den Grundstücksverhandlungen für das Gelände im Süden der Stadt. Spätestens in zwei Jahren soll die neue Niederlassung samt Werkstatt eröffnet werden. An dem Standort wird Hartmann die Marken Ford, Landrover und Jaguar anbieten. Seit vor zwei Jahren das alteingesessene Autohaus Ford Haggenmüller in der Lindauer Straße dichtmachte, gibt es in Kempten keine Ford-Niederlassung mehr. Das soll sich bald ändern. Mit den Fordwerken ist Hartmann bereits einig und ein zentrumsnahes Grundstück im Süden der Stadt hat er auch schon im Auge. Wo es liegt, will er allerdings erst verraten, wenn der Kaufvertrag abgeschlossen ist. Auf jeden Fall plant der Sonthofener Autohändler einen Neubau mit Verkaufsgebäude, Service und Werkstatt. Etwa 30 Mitarbeiter will er in Kempten beschäftigen. Angeboten werden sollen alle Modelle von Ford, Landrover, Jaguar und möglicherweise einer weiteren Marke. Die Fordwerke, so Hartmann, seien auf ihn zugekommen, weil sich der Wirtschaftsraum Kempten-Sonthofen für einen Vertragshändler anbiete.
Er habe nicht lange gezögert und sofort zugeschlagen, 'weil das die Zukunft meines ganzen Unternehmens sichert'. Zwar sei es ein gewisses Risiko, gerade jetzt eine solche Millionen-Ausgabe zu tätigen. Andererseits biete sich die Zeit für ein antizyklisches Investieren geradezu an: 'Die Bedingungen sind gut.' Außerdem sei natürlich das Potential des Oberzentrums Kempten mit seinen fast 6000 Neuzulassungen im Jahr für einen Autohändler interessant. Und Mobilität werde auch in Zukunft mehr denn je gefragt sein. Das Autohaus Hartmann ist seit 53 Jahren Ford-Vertragshändler. Klaus Hartmann, der den Betrieb seit 21 Jahren leitet, hat das Haus von seinem Vater übernommen. Eine Filiale betreibt Hartmann noch in Oberstdorf. Insgesamt beschäftigt er in Sonthofen-Oberstdorf 45 Mitarbeiter. Der Hauptsitz des 1949 gegründeten Unternehmens bleibt weiterhin in Sonthofen. Und auch dort will Hartmann neu bauen. Das sei notwendig aufgrund der Vorgaben von Ford, die ihm die Gestaltung der Verkaufsräume vorschreiben, um das Marken-Image deutlich zu machen. Doch finanzielle Hilfen von Ford gebe es dafür keine. Dass er dennoch an einem Standort verschiedene Marken anbieten kann, werde durch die so genannte Gruppen-Freistellungsverordnung ermöglicht, die die Vertriebsbedingungen lockert. Demnach können die Hersteller ein Autohaus nicht mehr verpflichten, nur eine Marke anzubieten.