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Neue Abenteuer statt Ruhe

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Neue Abenteuer statt Ruhe

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    Lechbruck (ves). Nein, zur Ruhe will er sich ganz sicher nicht setzen. Und deshalb wird Rolf Baron Vielhauer von Hohenau seinen 60. Geburtstag zwar feiern, aber künftig nicht kürzer treten. Weit hinaus in die Welt hat das Leben den Lechbrucker geführt. Wie selbstverständlich fliegt der Präsident des Bundes der Steuerzahler in Bayern beispielsweise zu Kongressen nach Afrika. Und die Projekte werden nicht weniger. Weder in der Ferne, noch in der Heimat. 'Ich bin ein ganz normaler Lechbrucker', sagt Rolf von Hohenau. Seit über 30 Jahren ist er mit seiner Frau Eva Maria verheiratet, ist Vater eines Sohnes. Geboren wurde Rolf von Hohenau in Schlesien. Als er drei Monate alt war, ist seine Mutter mit ihm nach Lechbruck geflohen. 'Man hatte zu ihr gesagt, sie soll ins äußerste Eck von Deutschland gehen', schildert er. Die Wahl der neuen Heimat bereut von Hohenau keinesfalls: 'Es gibt überall schöne Plätze', sagt der Weitgereiste: 'Aber immer wenn ich hier bin, merke ich, dass das eine der schönsten Gegenden der Welt ist.' Lange schon wohnt er nun in Augsburg, kommt am Wochenende aber immer nach Lechbruck, in die Hütte in seinem Jagdrevier. Von Hohenau legte als Bub in Füssen die Mittlere Reife ab. In der Wirtschaftsoberschule in Augsburg sollte er dann die Grundkenntnisse lernen, um einmal die väterliche Textilfabrik übernehmen zu können. Es folgte das Studium in München und Berlin. Und neue Ideen: 'Ich wollte Diplomat werden', erinnert sich von Hohenau. Doch es kam anders. Nach dem Examen arbeitete der Lechbrucker für die Handwerkskammer für Schwaben. 'Dort habe ich das Referat Öffentlichkeitsarbeit aufgebaut', erzählt von Hohenau. Und betrieb 'noch zwei Sachen nebenbei', wie er meint.

    Keine Kleinigkeiten: 18 Jahre lang war von Hohenau Stadtrat in Augsburg. Er war als Pfleger zuständig für die städtischen Forsten und das Rathaus. Nicht nur das: 'Ich bin seit 30 Jahren Geschäftsführer des Goldenen-Saal-Vereins und habe so die Restaurierung vorangetrieben.' Deshalb wird er seinen Geburtstag dort auch offiziell feiern. Und erst eine gute Woche später im Festzelt in Lechbruck. In Augsburg begann auch sein Engagement für den Bund der Steuerzahler, zunächst auf örtlicher Ebene. Aber schon vor 25 Jahren wurde er zum Präsidenten des Bundes der Steuerzahler in Bayern. 'Damals war ich 35 Jahre alt und der jüngste Präsident', erzählt er lachend. Denn er macht es immer noch. Seit 18 Jahren nun ist er auch europäischer Präsident und seit der Gründung der internationalen Steuerzahlervereinigung deren stellvertretender Präsident. Finanzkontrolle und Bürokratiebelastung sind seine Themen. So gibt der Verein jährlich das Schwarzbuch heraus, in welchem Verschwendungen von Steuergeldern aufgedeckt werden. Doch Rolf von Hohenau hat noch viel mehr Aufgaben: Seit 30 Jahren ist er geschäftsführender Vorsitzender des Altenheims in Lechbruck. 'Dort betreuen wir 75 alte Menschen. Ohne staatliche Zuschüsse haben wir noch nie rote Zahlen geschrieben', schildert er stolz. Mit seinen Geschwistern besitzt er den Campingplatz. Und seit elf Jahren betreibt er mit seinem Sohn und einem Partner den Königshof in Lechbruck als Mutter-Kind-Klinik. Sei neuestes Abenteuer, sagt er, ist der Wiederaufbau des ehemaligen Heilbades Notburga in Füssen. 'Es macht mir Spaß, neues aufzubauen', sagt er. Arbeit und Durstrecken schrecken ihn nicht ab. Schließlich hat er gute Vorbilder: Otto von Habsburg beispielsweise. Er wird zum Geburtstag von Hohenau die Rede sprechen. Nur wenige Stunden bevor er nach Kroatien fliegt, um dort einen Vortrag zu halten. 'Und dieser Mann ist über 90', sagt von Hohenau: 'Da muss man sich mit 60 doch nicht zur Ruhe setzen.'

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