Solino Der Gang zum Italiener um die Ecke ist eine Reise in die vertraute weite Welt. Pizza, Pasta und Lambrusco auf der Karte, jede Menge Heimatkitsch an den Wänden und Adriano Celentano in der Endlosschleife aus dem Lautsprecher. Fatih Akins 'Solino' erzählt von der ersten Pizzeria im Ruhrgebiet. In den 60er-Jahren verlässt die Familie Amato Süditalien in Richtung Ruhrpott und eröffnet ein Restaurant. Aber auch wenn das 'Solino' zu einem Stück Heimat wird, kehren die Söhne dem Restaurantbetrieb den Rücken.
Gigi (Barnaby Metschurat) möchte Filmer werden, Giancarlo (Moritz Bleibtreu) hält sich mit halb legalen Geschäften über Wasser. Als die Mutter ihren Mann mit einer anderen erwischt erkrankt, zerbricht die Familie. Klingt nach Sozialarbeiterfilm. Aber der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin sucht als Geschichtenerzähler nicht nach der politischen Message, sondern nach dem dramatischen Gehalt einer Story. Der Plot nimmt ein paar Wendungen zu viel, und auch die Besetzung der Hauptrolle mit Barnaby Metschurat, der nur selten aus dem Schatten des hervorragenden Moritz Bleibtreu heraustritt, wirkt etwas ungelenk. Aber irgendwie verzeiht man 'Solino' diese Schwächen. Vielleicht weil der Film seine eigenen Figuren zu schätzen weiß und nie seine menschliche Wärme verliert.(schwi) nnnnnnnnnnn nnnnnnnnnnn d