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Neu errichtete Unterkunft für Flüchtlinge im Landkreis Oberallgäu sofort belegt

Unterkunft in Sonthofen

Neu errichtete Unterkunft für Flüchtlinge im Landkreis Oberallgäu sofort belegt

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    Die neue Flüchtlingsunterkunft in Sonthofen. Sie bietet 54 Geflüchteten Platz zum leben.
    Die neue Flüchtlingsunterkunft in Sonthofen. Sie bietet 54 Geflüchteten Platz zum leben. Foto: Anja Neuhauser/Pressestelle Landratsamt Oberallgäu

    Wegen der weiterhin hohen Zugänge von Asylbewerbern und Geflüchteten, ist im Landkreis Oberallgäu die Kapazitätsgrenze zur Aufnahme von Flüchtlingen schon seit einiger Zeit erreicht. Der Landkreis hat jedoch frühzeitig reagiert und in der Elsa-Brandström-Straße auf einem Grundstück der Stadt Sonthofen zusammen mit dem SWW, dem kommunalen Wohnungsbauunternehmen im Oberallgäu, eine neue Flüchtlingsunterkunft errichtet. Der Bau der Unterkunft wurde im Herbst 2022 begonnen und konnte jetzt fertiggestellt werden.

    Die aktuelle Flüchtlings-Lage im Landkreis Oberallgäu

    Derzeit gibt es 55 Flüchtlingsunterkünfte im Oberallgäu. Im Landkreis leben 1580 Geflüchtete aus der Ukraine, von denen rund 630 Menschen in dezentralen Unterkünften und 950 privat untergebracht sind. Hinzu kommen 650 Menschen, die ein Asylverfahren betreiben, 170 geduldete Personen und 300 Menschen in den Unterkünften, die einen Aufenthaltstitel besitzen, also ausziehen könnten, aber keine Wohnungen finden.

    Neue Flüchtlingsunterkunft in Sonthofen für 54 Menschen schon teils belegt

    Am gestrigen Dienstag wurde die Unterkunft bereits zum Teil belegt, wie das Landratsamt Oberallgäu mitteilte. Dort unterkommen sollen überwiegend Familien, die bisher in einer Unterkunft im Salzweg in Sonthofen leben. Insgesamt können im neuen Gebäude der Elsa-Brandström-Straße 54 Geflüchtete untergebracht werden. Es wurden sechs Familienzimmer eingerichtete und 12 Doppelzimmer. Vor Ort kann selbst gekocht werden, es gibt keinen täglichen Lieferdienst. Die Unterkunft in der Elsa-Brandström-Straße soll laut Landratsamt einer Nutzung von mindestens 40 Jahren dienen und auch auf die Zukunft gesehen an einkommensschwache Menschen als Sozialwohnungen vermietet werden können. Vorerst allerdings, zielt die Unterkunft darauf ab, den steigenden Bedarf an sicheren Unterkünften zu decken und gleichzeitig die Integration der Geflüchteten im Landkreis zu fördern.

    Ein Zimmer der neuen Unterkunft für Flüchtlinge in Sonthofen.
    Ein Zimmer der neuen Unterkunft für Flüchtlinge in Sonthofen. Foto: Anja Neuhauser/Pressestelle Landratsamt Oberallgäu

     "Wir geben unser Bestes die Menschen hier im Landkreis unterzubringen"

    Landrätin Indra Baier-Müller hat sich vor der Nutzung der neuen Unterkunft zusammen mit dem Bundestagsabgeordnetem Stephan Thomae (FDP) ein Bild vor Ort gemacht. Es fand ein reger Austausch bezüglich der aktuellen Flüchtlingssituation im Landkreis Oberallgäu statt: "Wir versuchen seit längerem, die Quoten im Landkreis zu erfüllen und geben unser Bestes die Menschen hier im Landkreis unterzubringen. Bisher gelingt uns das auch, dank der Unterstützung vieler engagierter Gemeinden im Landkreis. Doch der Zugang von Geflüchteten nimmt ein Ausmaß an, dass nicht mehr lange bewältigt werden kann. Mit Blick auf die nächsten Monate bereitet es mir Sorge, wie wir die Situation weiterhin bewerkstelligen sollen. Mein großer Dank gilt bzgl. der Unterbringung  vor allem den privaten Vermietern, den Bürgerinnen und Bürgern, die den Landkreis mit der Bereitstellung von Wohnraum, bisher so großartig unterstützten. Auch die Helferkreise leisten unglaubliches – Ihnen gilt meine Hochachtung und Dank für Ihre Unterstützung", so Indra Baier-Müller vor Ort.

     "Wir brauchen eine neue Realpolitik bei der Migration"

    Auch Bundestagsabgeordneter Stephan Thomae war von der neuen Flüchtlingsunterkunft begeistert, betonte allerdings auch, dass solche Bauten, gerade im Hinblick auf den regionalen Wohnungsmarkt, kein Standard seien. „Wir brauchen eine neue Realpolitik bei der Migration. Die Zahlen müssen runter, sonst überlasten wir die Kommunen und die Menschen vor Ort. Dazu braucht es eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen, und da gehen wir nun die Versäumnisse der Vorgängerregierung an: von der Bekämpfung der Fluchtursachen, einer entschlossenen Bekämpfung der Schleuserkriminalität, dem Vorankommen in der Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems GEAS, Kontrollen der Binnengrenzen, der Reduzierung von Migrationsanreizen in unserem Asyl- und Sozialsystem bis hin zu entschlossenen Abschiebungen.“

     Landratsamt Oberallgäu sucht weiter nach Wohnraum

    Um geflüchteten Menschen weiterhin eine Unterbringungsmöglichkeit zur Verfügung stellen zu können, ist das Landratsamt nach wie vor auf der Suche nach geeignetem Wohnraum. Wer sich vorstellen kann, hierfür Wohnungen, Gebäude oder Grundstücke an den Landkreis zu vermieten, kann sich hierfür an das Amt für Migration unter wohnungsangebote-ukraine@lra-oa.bayern.de wenden.

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