Neuer Brunnen wird mit Aktionstag eingeweiht Nesselwang (güb). Im Nieselregen standen die Ehrengäste in Attlesee, als sie den neuen Tiefbrunnen in Betrieb nahmen. An Wasser mangelte es zur gleichen Zeit aber auch in der Alpspitzhalle nicht: Dorthin lockte der Aktionstag "Unser Wasser - unser Leben" zahlreiche Besucher. Besonders die Schulen, aber auch das Gewerbe und die Behörden zeigten, was sie über Wasser wissen oder wozu sie das kühle Nass unbedingt brauchen.
Der Brunnen in Attlesee ist das zweite Standbein der Nesselwanger Trinkwasser-Versorgung. Nachdem die Bergquellen ab 1989 nicht mehr genutzt werden konnten, versorgte zuletzt nur der Tiefbrunnen im Bereich der Unteren Mühle die Marktgemeinde mit Trinkwasser - "das hat bislang auch gereicht", sagte Bauamtsleiter Theo Haslach. Der neue 45 Meter tiefe Brunnen sollte aber die Versorgungssicherheit erhöhen. "Das war auch in Hinblick auf die künftige Ortsentwicklung wichtig, zum Beispiel für die Planung neuer Baugebiete", so Haslach. Seine Behörde informierte auch in der Alpspitzhalle über technische Details des Brunnens und der rund drei Kilometer langen Wasserleitung von Attlesee nach Nesselwang. Die Kinder waren aber mehr an den Luftballons interessiert, die man an dem Stand bekam. Selbst wurden die Kinder für einen Parcours aktiv: Die Grundschüler ließen die Besucher das Element Wasser mit allen Sinnen erleben. Sehen konnten die Nesselwanger, wie eine Pflanzenkläranlage funktioniert. Erriechen mussten sie, welche Aromen ins Wasser gemischt waren. Und hören mussten sie, welche Geräusche das Wasser macht: Ruderboot? Wasserfall? Oder Klospülung? Auf der Bühne, die mit einem großen Unterwasser-Bild geschmückt war, musizierten die Kinder und erklärten in Gedichtform, was im Parcours zu spüren ist. Dass auch das Gewerbe ohne Wasser nicht existieren könnte, zeigten einige Betriebe. So sah man zum Beispiel eine Schneekanone der Alpspitzbahn, einen Miniatur-Wildwasser-Kanal des Alpspitz-Bade-Centers oder in Wasser gekühlte Butter am Stand der Landwirtschaft. Daneben waren unter anderem auch die Brauereien, Metzgereien, Installationsbetriebe und die Feuerwehr vertreten, die für ihr "Löschmittel Nr. 1" warb. Und wer seine Runde gedreht hatte in der Alpspitzhalle, wusste genug, um am "Wasserquiz" teilnehmen zu können. Den ersten Preis gewann die Schülerin Carolin Settele aus Rindegg - 100 000 Liter Nesselwanger Trinkwasser und ein Trinkwasser-Sprudler gehören jetzt ihr. Wenn sie jetzt täglich zwei Liter trinkt - und das soll man ja - braucht Carolin die nächsten 137 Jahre kein Wasser mehr kaufen.