Viele Bürger nehmen Abschied von Monsignore Mutzel Nesselwang (hs). "Nesselwang wird ärmer ohne Sie." Mit diesem einen Satz brachte Imelda Reinold gestern die Stimmung bei der Verabschiedung von Monsignore Johann Mutzel auf den Punkt. Die Pfarrgemeinde, der Markt, die Schule, die Vereine - für die Reinold sprach - und viele Nesselwanger Bürger nahmen Abschied von dem beliebten Seel-sorger, der wegen gesundheitlicher Probleme die Pfarrei St. Andreas verlässt.
Wie berichtet, wird Monsignore Mutzel nach Nonnenhorn am Bodensee ziehen, wo er seinen Ruhestand verbringen und in der dortigen Pfarreiengemeinschaft in der Seel-sorge aushelfen wird. Mit ihm geht auch Pfarrsekretärin Anne Schurrer. Gestern nun nahmen die Pfarr- und die Marktgemeinde offiziell Abschied von den beiden. Der Pfarrsaal fasste kaum die vielen Besucher, die nach dem Festgottesdienst der Verabschiedung beiwohnen wollten."Es fällt mir nicht leicht, sie beide zu verabschieden", sagte Roland Miller, der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates. "Sehr fehlen" werde ihm die Engelsgeduld, der freundliche Umgangston und die Besonnenheit des Pfarrers. Die Spuren der Arbeit Mutzels werden erhalten bleiben, erinnerte Miller an die Renovierung der Kirche sowie an die Sanierung der Glocken, des Friedhofes und der Orgel. Auch Bürgermeister Josef Köberle lobte die Ausgeglichenheit und den Weitblick des scheidenden Pfarrers. Darüber hinaus habe sich Mutzel sehr um das Heilig-Geist-Spital verdient gemacht - und er habe sich ein "Denkmal in den Herzen" der Nesselwanger geschaffen. Für die Nesselwanger Schule dankte Leiter Dr. Otto Randel für die Arbeit Mutzels als Religionslehrer: "Sie waren von Anfang an bestrebt, Werte zu vermitteln." Der Seelsorger habe seinen Glauben "glaub-würdig" vorgelebt. Speziell für die Krieger- und Soldatenkameradschaft bedankte sich Josef Allgaier: Monsignore Mutzel habe immer an den jährlichen Kriegsgräber-Fahrten teilgenommen. Durch halb Europa habe er die Kameradschaft bei den sieben Fahrten begleitet, denen eine achte folgen soll: Schon jetzt lud Allgaier den Monsignore und Anne Schurrer für die nächste Fahrt 2002 ein. "Ich war gerne Pfarrer in Nesselwang", bedankte sich dieser zum Schluss. Doch seine angeschlagene Gesundheit mache den Abschied unumgänglich. Ein Abschied mit Wehmut - das zeigte die lange Reihe der Besucher, die sich zum Ende der Veranstaltung von "ihrem" Pfarrer persönlich verabschiedeten und ihm wie viele Redner mit einem "Vergelt´s Gott" für seine Arbeit dankten.