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"Nelson Mandela hat sich sehr gefreut"

Kempten

"Nelson Mandela hat sich sehr gefreut"

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    "Nelson Mandela hat sich sehr gefreut"
    "Nelson Mandela hat sich sehr gefreut" Foto: hermann ernst

    Afrikanisches Flair weht in diesen Tagen im Kemptener Stadttheater. Ein schwarzes Quintett baut archaische Bogeninstrumente zusammen und spielt sich ein. Vor der Bühne warten seltsame Trommeln und Marimbas auf ihren Einsatz. Und auf der Bühne proben schwarze und weiße Menschen. Mal wird deutsch gesprochen, mal englisch.

    Es herrscht konzentrierte Spannung. Noch drei Tage bleiben dem internationalen Ensemble, dann hebt sich der Vorhang für die Welturaufführung des Musicals "Mandela", das sich um das Leben und Wirken des südafrikanischen Freiheitskämpfers und Ex-Präsidenten Nelson Mandela dreht. Bei dieser Koproduktion des Theaters in Kempten (TiK) und des "a.gon Theaters" München macht auch die Enkelin von Nelson Mandela mit, Tandile Mandela.

    Die 35-jährige Musikerin und Universitäts-Dozentin ist mit ihrer Familie (Mann und Kleinkind) sowie vier Musikstudenten aus Südafrika angereist und bildet zusammen mit fünf Münchner Musikern die Band, welche die Schauspieler-Sänger auf der Bühne begleitet.

    "Nelson Mandela und unsere gesamte Familie haben sich sehr über die Einladung gefreut", sagt Tandile Mandela. Neben den Kompositionen von Walter Kiesbauer wird das Quintett von Mandela Musik aus jener Region beisteuern, aus der ihr Großvater stammt. Dieser sei trotz seiner 90 Jahre noch gesund und stark, allerdings werde er immer vergesslicher, berichtet sie.

    Huber: "Es ist ein Traum"

    Neben den schwarzen Musikern werden auch einige schwarze Schauspieler auf der Bühne stehen. Wobei der Hauptdarsteller aus Bayern kommt. Es ist Charles M. Huber, der bekannte Schauspieler. Er wurde 1956 als Sohn eines senegalesischen Diplomaten und einer Deutschen in München geboren. Huber pflegt intensive Verbindungen in sein Herkunftsland und unterstützt im Senegal ein Schulprojekt.

    "Es ist ein Traum und eine Ehre, Mandela zu verkörpern", sagt er. "Er ist eine der wichtigsten Figuren der Zeitgeschichte und ein Teil meines Lebens." Zwei Engagements hat er abgesagt, um mitzuwirken.

    "Ohne Huber hätten wir diese Produktion nicht gemacht", sagt Agon-Chef und Regisseur Stefan Zimmermann, der lange mit der Idee schwanger ging und 2007 in TiK-Direktor Peter Baumgardt einen Verbündeten fand. "Wir haben ausgezeichnete Probenbedingungen hier in Kempten", lobt er. Und freut sich auch, dass er Tandile Mandela nach Deutschland locken konnte. Dass sie seinem Werben nachgab, sei wohl dem Anspruch zuzuschreiben, den er verfolge. "Mandela" soll nicht ein nettes, folkloristisches Musical sein, sondern Unterhaltung, die zugleich die Besucher bilde und aufkläre. Ganz im Sinne der deutschen Theatertradition.

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