Wertach (hcr). - Auf bewässerten Plastikmatten sollen Skifahrer und Rodler künftig im Sommer die Hänge der Buron-Skilifte bei Wertach (Oberallgäu) hinuntersausen (wir berichteten kurz). Um das Millionen-Projekt zu verwirklichen, müsste das Gelände allerdings aus dem Landschaftsschutzgebiet 'Grüntensee' herausgenommen werden. Die Naturschutzbehörde, der Bund Naturschutz und der Deutsche Alpenverein (DAV) befürchten allerdings massive Eingriffe in die Tier- und Pflanzenwelt. Die Wertacher Maximal Adventure Gmb H plant, den heutigen Skibetrieb mit drei Liften zum Freizeitpark 'Buronalpe' zu erweitern. Auf dem 18,8 Hektar großen Gelände sind neben der Sommerskipiste eine Tubing-Strecke, eine Halfpipe sowie eine Langlaufloipe geplant. Dazu kommen ein 'Zauberwald', ein Streichelzoo, ein Restaurant und ein Niederseilgarten.
Auf der bestehenden Skipiste ist zudem eine 'Swin Golf'-Anlage vorgesehen. Durch die Erweiterung der Buronlifte erhofft sich der Markt Wertach mehr Touristen und neue Arbeitsplätze. Dabei soll der Freizeitpark möglichst umweltverträglich gestaltet werden, fordert Wertachs Bürgermeister Otto Hengge. Gegen den Freizeitpark 'Buronalpe' sprachen sich der Bund Naturschutz, der DAV und die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt aus. Sie vermuten, dass durch Skipiste und Gebäude der Boden versiegelt und wertvolle Biotope zerstört werden. Bund und DAV befürchten zudem einen Präzedenzfall, der eine 'Erschließungsspirale im Alpenraum' in Gang setzt. Der Umweltausschuss im Schwäbischen Bezirkstag könnte dem Liftbetreiber einen Strich durch die Rechnung machen. Denn nur wenn der Ausschuss das Gelände oberhalb des Grüntensees aus dem Landschaftsschutzgebiet ausgliedert, können die Planungen fortgesetzt werden.