Der Garten ist des Deutschen liebstes Hobby. So sagt ein bekanntes Sprichwort und auch Gerti Epple vom Verein "Allgäuer Kräuterland" kann bestätigen, dass sich immer mehr Menschen wieder auf die Natur besinnen. Allerdings würden die Gärten immer kleiner, sodass platzsparend gearbeitet werden müsse, so die 41-Jährige. Im Rahmen einer Ausbildung zum Allgäuer Wildkräuterführer, die seit zwei Jahren auch im Ostallgäu angeboten wird, lernen die Kursteilnehmer deshalb gartenbauliche Grundlagen. So wird im Laufe des Lehrgangs eine sogenannte Kräuterspirale angelegt.
Die Grundidee des Bauwerks besteht darin, möglichst viele Kräuter auf möglichst kleinem Raum unterbringen zu können. Das bestätigt auch Bertlies Zech aus Germaringen, die die Kurse in der Region abhält. Immer mehr Gärten ziert das nett anzusehende, aber vor allem nützliche Bauwerk. Im Rahmen der Ausbildung wird die Kräuterspirale einem Teilnehmer zugelost, da das Anlegen einige Zeit in Anspruch nimmt. Viele legten sich im Nachhinein aber selbst eine Spirale an, wie Gerti Epple erzählt.
Schutz gegen Schnecken
Gertrud Auster aus Mauerstetten, die den diesjährigen Kurs absolviert, hat ihre Spirale seit Ende Mai. "Es war hochinteressant, zu lernen, wo welche Pflanzen eingesetzt werden müssen, um möglichst gut zu gedeihen.
" So beginnt bereits mit dem Ausheben eines rund 20 Zentimeter tiefen Kreises die erste Lektion. Das Loch wird mit grobem scharfkantigem Splitt ausgelegt und dient einerseits als Dränage. "Andererseits hält man sich so aber auch die Schnecken vom Leib", weiß Bertlies Zech. Als Nächstes werden Natursteine in einer Spirale rund 60-80 Zentimeter nach oben aufgeschichtet, die Zwischenräume werden mit Erde aufgefüllt. Während der Eingang der Spirale mit reiner Muttererde ausgelegt ist, wird auf dem Weg nach oben immer mehr Sand hinzugemischt, bis das Verhältnis an der Spitze der Spirale aus zwei Dritteln Sand und einem Drittel Erde besteht. Im Inneren der Spirale fungiert zudem ein Ring aus Steinen als Wärmespeicher.
So wird den verschiedenen Ansprüchen der Pflanzen Rechnung getragen. "Schnittlauch, und Petersilie sind Starkzehrer, die viel feuchte Erde brauchen, während Salbei und Thymian besser in trockenem, sandigem Boden gedeihen und daher ganz oben sitzen", hat Gertrud Auster bereits gelernt. Den Mittelpunkt der Spirale bildet eine sogenannte Solitärpflanze, ein Gewächs, "das für sich alleine steht und schön anzusehen ist". Bei Gertrud Auster blüht eine Rose.
Informationen bei Bertlies Zech, e-mail@bertlies.de.