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Narren und Frohsinn in den Gotteshäusern

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Narren und Frohsinn in den Gotteshäusern

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    Vor allem katholische Geistliche machen Fasching zum Thema Westallgäu (ins). Clowns, Indianer und Punker in den Kirchenbänken? Büttenreden von der Kanzel? Im Kirchenjahr spielt der Fasching an sich keine Rolle. Dennoch lassen einige Pfarrer die Narren in die Gotteshäuser, wie eine Umfrage bei Westallgäuer Pfarrgemeinden ergab..

    'Fasching ist eigentlich etwas typisch Katholisches', erläutert Pater Udo Baumüller von den Comboni-Missionaren in Mellatz. Schließlich seien diese Tage bedingt durch den Aschermittwoch. Es gehe es um die Ausgelassenheit vor der Fastenzeit. 'Die Katholiken feiern gerne.' Die Gottesdienstgemeinde in Mellatz wird denn auch morgen eine 'Büttenpredigt' hören, verspricht Pater Udo, Luftschlangen schmücken die Kapelle des Missionshauses, und die Besucher des Familiengottesdienstes um 9.30 Uhr sind eingeladen, kostümiert zu kommen. Gedanken zum Thema Freude Auch zur Messe um 9.30 Uhr in Heimenkirch kommen die Kinder als 'Mäschkerle'. Das hat laut Pfarrer Georg Albrecht bereits Tradition in seiner Gemeinde. Eine Vorbereitungsgruppe gestaltet den Gottesdienst zusammen mit einer Singgruppe. Der Pfarrer erwähnt in seiner Predigt einige Gedanken zum Thema Freude: 'Man sollte den Kindern vermitteln, dass man mit Freude und Frohsinn zur Kirche gehen darf', findet Pfarrer Albrecht. Beim Familiegottesdienst in Röthenbach treten morgen um 9.30 Uhr nur einige Kinder in Verkleidung auf, die in die Gestaltung der Messe einbezogen sind. Laut Pfarrer Werner Karl Badura hat ein Team die Messe vorbereitet. 'Es geht bei uns im Faschingsgottesdienst nicht um Klamauk, sondern um die Frage: Warum verkleiden sich Menschen?', führt Pfarrer Badura aus. Das Verkleiden werde von verschiedenen Seiten beleuchtet: 'Die Freude am Verkleiden ist ein Gedanke, ein anderer beschäftigt sich mit den Rollen, in die Menschen schlüpfen, oder auch die Feststellung, dass Pfarrer und Ministranten jeden Sonntag in ein Gewand schlüpfen und dem Christ bei der Taufe ein Gewand gegeben wird.' In Lindenberg durften kleine Närrinnen und Narren am vergangenen Sonntag einen Familiengottesdienst der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul besuchen. Bei der morgigen Sonntagsmesse spricht Pfarrer Leander Mikschl unter anderem über die Fasnacht und über Freude. 'Ansonsten kommt der Fasching in der Liturgie nicht vor', sagt der Stadtpfarrer. Predigt in Versen Einmal im Jahr, am Faschingssonntag, hören die katholischen Kirchenbesucher in Weiler und in Scheidegg eine Predigt in Versen. Der Scheidegger Pfarrer Karl Meisburger packt in seine Verspredigt sowohl die biblische Botschaft als auch allerhand, 'was in der Pfarrei war und was ansteht.' Diese Form des Rück- und Ausblicks nutzt er gern: 'Durch die Blume kann man manches besser sagen.' An seiner gedichteten Ansprache feilt der Geistliche mehrere Stunden. Für die Narren und den Schalmeienzug in Wangen gibt es morgen um 10 Uhr eine Messe in der Stadtpfarrkirche. Die evangelischen Gemeinden des Westallgäus lassen das Thema Fasching kaum in die Gottesdienste einfließen. Pfarrer Dominik Bohne allerdings findet: 'Das ist eigentlich eine gute Idee, das werde ich mir vormerken.'

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