Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Nachgefragt bei Markus Strickerschmidt, Jugendhaus-Leiter

Allgäu

Nachgefragt bei Markus Strickerschmidt, Jugendhaus-Leiter

    • |
    • |

    'Nicht anders als in Geisterbahn' Lindenberg (rcd). Mit Empörung und Unverständnis wurde von Lesern auf die Darstellung der gruseligen Nachtwanderung, organisiert vom Lindenberger Jugendhaus, reagiert. Die Heimatzeitung fragte nach beim Leiter des Lindenberger Jugendhauses, Markus Strickerschmidt. Er stellte klar: Natürlich war kein 'Kettensägenmörder' und kein 'Zombie' hinter den Kindern her. Die Namen entsprangen der Phantasie des Berichterstatters..

    Die Axt war abgeklebt, auf der Motorsäge lag kein Blatt auf; es bestand also niemals ernsthaft Gefahr. Die Kinder bzw. deren Eltern hatten sich angemeldet mit der Absicht, eine gruselige Nachtwanderung zu erleben und seien daher auf die Überraschungen vorbereitet gewesen. Wie waren die Reaktionen der teilnehmenden Kinder und deren Eltern auf die gruselige Nachtwanderung?Strickerschmidt: Durchweg positiv. Die Kinder selber hatten einen riesen Spaß und ihre Eltern waren hochzufrieden. Einige Kinder freuen sich schon auf die nächste Nachtwanderung, weil es ihnen so gut gefallen hat. Es gab aber auch Beschwerden, nach denen so eine Veranstaltung nicht kindgerecht sei. Was ist Sinn und Zweck einer solchen Veranstaltung?Strickerschmidt: Die Gespenster- und Gruselwanderung kommt aus der Erlebnispädagogik, angewand wird diese in Jugendcamps, Pfadfinderlagern, etc. Für die veranstaltenden Jugendlichen ist das als Projektarbeit aufzufassen. Wochenlang wurde die Nachtwanderung von den Jugendlichen vorbereitet, jede Rolle wurde ausführlich besprochen, alle wussten wie weit sie gehen durften. Für die teilnehmenden Kinder geht es zum einen um Angstbewältigung, d. h. lernen sich der Furcht zu stellen. Auf der anderen Seite geht es darum, gemeinsam in einer Gruppe eine gestellte Aufgabe zu meistern und sich dabei gegenseitig zu unterstützen. Was geschieht, wenn die Kinder in Panik geraten?Strickerschmidt: So weit kommt es gar nicht. Die Kinder wussten im Voraus, dass sie erschreckt werden und hatten schließlich die Absicht sich zu gruseln. Das ist nichts anderes als wie in eine Geisterbahn zu steigen. Falls dann doch ein Kind richtig Angst bekommt, brechen die ausgebildeten Erzieherinnen, die die Kinder auf die Wanderung vorbereiten und sie dabei begleiten, sofort ab. Wichtig ist dabei auch, dass sich die verkleideten Jugendlichen am Ende demaskieren und dadurch zeigen, dass die scheinbar düsteren Gestalten nur normale Jugendliche sind. Die Süssigkeiten, die am Ende verteilt werden dienen nicht als Beruhigungsmittel, sondern sind die Belohnung für die gemeisterte Aufgabe.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden