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Nach wie vor sehr zeitgemäß

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Nach wie vor sehr zeitgemäß

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    Neugablonz | agi | Die Gästeliste war lang, der Anlass ein runder: Die Staatliche Berufsfachschule für Glas und Schmuck feierte am Samstag ihren 60. Geburtstag. Unter den Gästen waren auch ehemalige Schüler der ersten Stunde. 'Dem ersten Jahrgang ist nicht nur Gutes wiederfahren', blickte Schulleiter Gottfried Göppel zurück. Denn in den ersten Jahren hatte die in einer Holzbaracke beheimatete Schule 'noch keine Privilegierung für Stahlgraveure, die kam erst 1953', so Göppel. Der Abschluss der ersten Jahrgänge an derNeugablonzerBerufsschule wurde daher in diesem Berufsbild nicht anerkannt.

    Eine enge Freundschaft pflegen Schüler und Lehrer seit 15 Jahren zur Mutterschule in Jablonec an der Neiße. Einer Delegation, die zum Festakt von Jablonec nach Neugablonz kommen wollte, machte das Winterwetter einen Strich durch die Rechnung. Seine Gratulation und Grußworte ließ der dortige Rektor, Jiri Dostál, dennoch ausrichten. Besonders stolz hob er gemeinsame Projekte der beiden Schulen hervor und lobte die Neugablonzer: 'Sie haben gute Ideen, die sie aufgrund des großen Einsatzes der Pädagogen beider Schulen handwerklich perfekt realisieren.'

    'Sie sind als Heimatvertriebene hier hergekommen und haben gleich die Ärmel hochgekrempelt', so OB Stefan Bosses anerkennende Worte an die Schulgründer. Auch in der heutigen Landschaft von High Tech und PISA sei die Berufsfachschule immer noch zeitgemäß. Denn gerade heute seien Kreativität und Teamwork gefragt, 'Schlüsselkompetenzen, die diese Schule erfüllt'.

    Laudator Wolfgang Lösche von der Handwerkskammer für München und Oberbayern attestierte der Einrichtung, dass sie 'eine Philosophie entwickelt hat, die Jahrzehnte überdauert'. Der beste Beweis: Viele 'Ehemalige' gehören heute zu renommierten Kräften auf internationalen Handwerksmessen.

    Wie der Schulalltag aussieht, zeigten die engagierten Schüler und Lehrer beim anschließenden Tag der offenen Tür. Sie präsentierten nicht nur ihr Handwerk und ihre Werkstücke, sondern standen den zahlreichen Besuchern vor allem Rede und Antwort. Denn viele von ihnen kamen, um sich über ihren Wunschberuf und die Ausbildung ein genaueres Bild zu machen. So auch die 18-jährige Sarah Beck, die mit Mutter Jutta eigens aus der Nähe von Donauwörth anreiste.

    'Ich will hier Goldschmiedin lernen', ist sie sich sicher. Ihr Eindruck nach dem Tag der offenen Tür: 'Hier wirkt alles so nett und persönlich, selbst die Arbeitsplätze. Und Neugablonz ist auch nicht so anonym wie eine Grossstadt.' Ihre Bewerbung für das kommende Schuljahr steht somit fest.

    www.berufsfachschule-neugablonz.de

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