Der Reuttener Lukas Wörle ist von der pakistanischen Regierung ausgezeichnet worden. Zudem winkt dem 29-Jährigen der "Presidential Pride of Performance Award", der höchste Orden, den das Land an Zivilisten verleiht. Warum? Weil er einem Menschen das Leben rettete. Klingt nach einer Selbstverständlichkeit, ist es während einer Bergtour auf einen Achttausender aber offenbar nicht.
Empörender Vorfall auf K2
Das lassen zumindest Bilder vermuten, die derzeit um die Welt gehen. Darauf zu sehen: Eine Horde von Menschen, die sich über eine steile Eisflanke gen Gipfel des K2 (8611 Meter) kämpfen. Am Boden liegt der schwerkranke Sherpa Muhammad Hassan. Doch die Bergsteiger lassen den Mann einfach liegen und steigen über ihn hinweg.
Lukas Wörle rettet Einheimischen auf zwölfthöchstem Berg der Erde - ein schwieriges Unterfangen
Lukas Wörle bewies nun, dass auch in diesen Höhen Menschlichkeit und Zivilcourage möglich sind. Kurz vor dem Gipfel des Broad Peak (zwölfthöchster Berg der Erde) stieß Wörle auf den total erschöpften pakistanischen Träger Murtaza Sadpora. "Er lag abgewandt von mir im Schnee", sagt Wörle. Der Mann habe Erbrochenes im Gesicht gehabt. Sein Blick wirkte stierig. "Mir war klar, er braucht Hilfe, sonst stirbt er", erzählt der 29-Jährige.
Wörle brach seine Expedition kurz vor dem Ziel ab und entschied sich, den Einheimischen zu retten. Doch die Rettung erwies sich als ein schwieriges und herausforderndes Ereignis.