Fast 50 Jahre lang existierte die Duracher Querspange nur auf diversen Plänen. 25 Jahre lang wurde intensiv darüber diskutiert und auch gestritten. 15 Jahre lang dauerten schließlich die konkreten Verhandlungen. Dagegen ist die Bauzeit des 7,5-Millionen-Euro-Projekts fast ein Klacks: Gut drei Jahre dauerte es bis zur Fertigstellung. Die ist jüngst erfolgt. Und so wurde die Querspange am Freitagnachmittag bei schönstem Sonnenschein und mit mehreren hundert Gästen feierlich eingeweiht.
Komplizierte Grundstücksverhandlungen, immer wieder geänderte Planungen und neue Vorschriften, Gutachten und dazu noch Sonderbauwerke wie die Durachbrücke, die Bahnunterführung, der Kreisel auf der B309: Das alles, blickte Durachs Bürgermeister Herbert Seger beim Eröffnungsfest auf die Entstehungsgeschichte der Querspange zurück, habe das Projekt nicht gerade einfach gemacht. Dafür aber könne man jetzt von allen Vorteilen der neuen Straße profitieren: Sie bündele den Verkehr aus Durach, den Siedlungsbereichen Kottern/Oberkottern, Miesenbach und Schelldorf und biete Durach bei Graben den Anschluss an die A7. So hätten nun alle Gewerbegebiete der Gemeinde den direkten Draht zu Autobahn und B 309. 'Und eine optimale Anbindung', folgerte Seger, 'ist für Unternehmen ein Plus bei Standortentscheidungen.'
Und nicht zuletzt würden die Bürger vom gewerblichen Verkehr entlastet. Unmittelbar seien das, rechnete der Rathauschef vor, 1400 Duracher. Die Querspange, schloss Seger, 'ist für uns ein Superlativ'.
Ortskerne vom Durchgangsverkehr entlasten
Von einem 'großen und wichtigen Projekt für den Landkreis' sprach Landrat Gebhard Kaiser, der auch betonte, wie wichtig es heutzutage sei, die Ortskerne vom Durchgangsverkehr zu entlasten – ganz im Gegensatz zu früher, als eine Hauptstraße mitten durch den Ort noch einen Standortvorteil bedeutet habe.
Der Landrat dankte allen Beteiligten, allen voran Grundstückseigentümern und Anliegern, und freute sich darüber, dass diese 'anspruchsvolle Maßnahme' in so kurzer Bauzeit realisiert wurde.
Pfarrer Josef Gomm und sein evangelischer Kollege Gerhard Solbach erteilten dem neuen Straßenstück samt zwei Feldkreuzen und einem Gedenkstein den Segen. Dann ging es für die Verantwortlichen in PS-starken Autos, Oldtimern und auf Traktoren auf die Fahrt über die neue Querspange und deren Kreisel. Anschließend wurde die Straße offiziell für den Verkehr freigegeben. Parallel dazu wurde auf dem Gelände von Metallbau Weixler gefeiert.
Weniger als geplant kam beim Eröffnungsfest jedoch die Duracher Musikkapelle zum Einsatz: Nachdem ein Besucher des Einweihungsfests umgekippt war und vom Notarzt versorgt werden musste, setzte die musikalische Umrahmung zwischen den Ansprachen aus, bis der Verletzte abtransportiert war.