Ole Nydahl ist seit vier Jahrzehnten buddhistischer Lehrer und nach dem Dalai Lama vermutlich der bekannteste Vertreter des tibetischen Buddhismus in Deutschland. Er hält unter anderem Vorträge im Europazentrum seiner Gruppe auf Gut Hochreute bei Immenstadt. In den letzten Jahren wurden immer mehr Vorwürfe gegen den gebürtigen Dänen laut. Bei Vorträgen äußerte er sich fremdenfeindlich gegenüber Muslimen. Laut Allgäuer Zeitung hatte ein früheres Mitglied des Diamantwegs publik gemacht, dass der geistige Führer schon vor Jahren dazu aufgerufen hatte, sich zum Schutz vor dem Islam zu bewaffnen. Eine Wiener Richterin hält die Vorwürfe gegen Ole Nydahl nach Auswertung von Audiomitschnitten jetzt für bewiesen. Sie stellte im Prozess fest, dass dem Lama Fremdenfeindlichkeit und die pauschale Verunglimpfung des Islam vorgeworfen werden darf. Außerdem wurde bekannt, dass der 78-jährige Führer des Diamantweg-Buddhismus zur Wahl der AfD aufgerufen hat. Wie die AZ berichtet, legte der geistige Führer inzwischen Rechtsmittel ein. Das Urteil ist daher nicht rechtskräftig. Trotz mehrfacher Bitte um Stellungnahme reagierte die Pressesprecherin des „Diamantwegs“ nicht. Philip Leube sagt der AZ als Sprecher des Buddhistischen Zentrums bei Immenstadt, dass das Allgäuer Zentrum des Diamantwegs sei „in einem konstruktiven Dialog mit den örtlichen Kirchen und der muslimischen Gemeinde in Immenstadt“. Seit der öffentlichen Diskussion 2018 um islamfeindliche Äußerungen habe sich der Lama im Allgäu auch nicht mehr zu politischen Themen oder dem Islam geäußert.
Immenstädter Stadträte kritisieren islamfeindliche Äußerungen von Lama Ole Nydahl im Buddhismus-Zentrum
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