Seit drei Jahren gibt es an der Gustav-Leutelt-Schule einen Kinderhort Kaufbeuren (gey). Was in einem Kindergarten so gemacht wird, weiß im großen und ganzen fast jeder. Aber was geschieht eigentlich in einem Hort an der Schule? An der Gustav-Leutelt-Schule in Neugablonz gibt es dieses Angebot mittlerweile seit drei Jahren. Die Schule war damals die erste, die eine solche Einrichtung hier vor Ort ins Leben rief.
Der Hort ist eingruppig mit 20 Kindern von der ersten bis zur neunten Klasse besetzt. Es sind vielfältige Gründe, warum diese Kinder nach der Schule im Hort bleiben. Bei manchen sind die Eltern berufstätig, bei manchen ist es der Wunsch der Lehrkräfte, für viele Einzelkinder ist es auch ein Weg in die Gemeinschaft. Für die Betreuung der Kinder, die Mittagessen, Hausaufgabenbenbegleitung und Freizeitmöglichkeiten bis in den Nachmittag hinein umfasst, stehen vier Fachkräfte zur Verfügung.
Die Arbeit in Neugablonz läuft sehr erfolgreich. In diesem Schuljahr gibt es ein großes Projekt unterm dem Stichwort 'Abenteuer - Ich, Abenteuer - Natur'. Der Hort hat sich damit an einem Wettbewerb des bayerischen Sozialministeriums beteiligt. In ganz Schwaben werden zehn Projekte gefördert, darunter auch das des Horts in Neugablonz. Ziel dieser Qualifizierungskampagne ist die Profi-lierung und Modernisierung der bayerischen Horte, um sie mehr in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken.
Wichtig ist auch eine enge Zusammenarbeit mit der jeweiligen angebundenen Schule als Kooperationspartner. In Neugablonz bedeutet das, dass sich zum Beispiel Lehrkräfte der Gustav-Leutelt-Schule und die Hortfachkräfte gemeinsam im Rahmen des Projekts viel erarbeiten und sich dabei intern fortbilden können. Das heißt, es werden externe Fachkräfte eingeladen, die mit den Kindern und Erwachsenen zusammen im Projekt arbeiten. Am Hort der Gustav-Leutelt-Schule hat die Hortleiterin und Erzieherin Ingrid Zirkelbach sich mit dem 'Abenteuer Natur' ein breites Spektrum für die erlebnispädagogische, ökologische Arbeit mit den Kindern ausgesucht. Da ist das Bauen von Nistkästen mit der Umweltgruppe der Schule unter Leitung des Biologielehrers Herbert Gottstein ebenso möglich wie eine Pilzexkursion der Hortgruppe zusammen mit einer vierten Klasse. Beim Klettern werden Grenzen ausgelotet, bei ei-nem nächtlichen Ausflug Amphibien beobachtet und beim Krötenschutz aktiv mitgeholfen. Für diese Aufgaben gibt es Projektleiter, je zwei Fachleute des Deutsche Alpenvereins und des Bund Naturschutzes. Sie arbeiten das ganze Schuljahr über mit dem Hort zusammen. Ziel des Projekts ist es unter anderem, in Präventivarbeit die Ichstärke und Sozialkompetenz aller Beteiligten zu fördern.
Wichtig war es, ein kostengünstiges Projekt zu finden, da oft sonst außertourliche Unternehmungen am Geld scheitern. Finanziert wird es deshalb einerseits durch das bayerischen Sozialministerium, andererseits durch den örtlichen Rotary Club, der zum Beispiel die Kletterkosten für den Sporttreff in Germaringen übernimmt.