Lichtblick für die Haldenwanger Bauernfamilie, die von einem Großbrand heimgesucht wurde: Bald werden die 66-jährige Waltraud Blenk und ihr Sohn Hubert (30) nach Vocken zurückkehren können. Während der landwirtschaftliche Teil weitgehend zerstört wurde, konnte das Wohnhaus vor den Flammen gerettet werden.
Allerdings müssen das Dach instand gesetzt und größere Wasserschäden beseitigt werden. "Es war ein außergewöhnlicher Brand, der eine besondere Dramatik in sich barg und einen beachtlichen Schaden zur Folge hatte", zog Bürgermeister Anton Klotz jetzt im Ratsgremium Bilanz.
Ursache des Feuers, das Landwirt Hubert Blenk frühmorgens bei der Stallarbeit entdeckte, sei ein technischer Defekt an einer Maschine gewesen. Angesichts der explosionsartigen Feuerwalze, die durch die Scheune rollte (wir berichteten), sei man doppelt dankbar, dass einzelne Feuerwehrleute nur leicht verletzt wurden und nicht ernsthaft zu Schaden kamen. Klotz: "Wir hatten wirklich unglaubliches Glück."
Nachdem der Wirtschaftsteil in Minuten lichterloh brannte, habe die Feuerwehr nur noch alles daran setzen können, das Wohnhaus zu retten. Die Unterbringung der 120 Kühe und Jungrinder sei eine große Herausforderung gewesen und habe den ganzen Tag beansprucht. Innerhalb kürzester Zeit hätten die Landwirte unter den Feuerwehrleuten zwei leer stehende Kuhställe in Pfaffenhofen und Priors organisiert. Dort wurde die eigentlich schon stillgelegte Melktechnik in Gang gebracht und das Vieh dann gemolken. Bis zu sechs Wochen kann es dauern, bis das Stalldach des Blenk-Hofes wieder in Ordnung ist. Erst dann werden die Tiere zurückgebracht.
Klotz, der während des Brandes vor Ort war, sprach von einer "großartigen Gemeinschaftsleistung". Die BRK-Helfer hätten Kaffee gekocht, die Nachbarn für eine Brotzeit gesorgt und die Wirtin vom "Höhenblick" habe spontan eine warme Mahlzeit für die Helfer vorbei gebracht. "Wir sind so dankbar für die riesige Hilfsbereitschaft", äußerte sich Waltraud Blenk, die am Brandtag einen Schock erlitten hat. Inzwischen hilft die Altbäuerin unermüdlich bei den Aufräumarbeiten mit. Es sei Glück im Unglück, dass niemand ernsthaft verletzt worden und das Wohnhaus weitgehend erhalten geblieben sei.
Neben Haldenwang und Börwang waren auch die Wehren aus Wildpoldsried und Leubas vor Ort. Weil ihr Schlauchwagen gebraucht wurde, kamen noch die Duracher hinzu. Für Verwunderung sorgte im Gemeinderat, dass direkte Nachbarwehren, etwa der Löschtrupp aus Heising, nicht alarmiert wurden. Die brandgeschädigte Familie werde ihre Landwirtschaft komplett wieder erstellen können, sagte Klotz. Bei dem Großbrand - der erste nach 21 Jahren - habe sich gezeigt, dass eine leistungsfähige Feuerwehr unverzichtbar sei.