Das wird was geben: Die Stadt wird demnächst nächtens das Döneressen in der Kemptener Altstadt überwachen. Hintergrund sind Beschwerden zahlreicher Anlieger der Kronenstraße über einen Döner-Imbiss.
, viele Kunden lassen ihre Autos mit laufendem Motor vor dem Laden stehen oder unterhalten sich lautstark.
Die Verwaltung will jetzt erzwingen, dass ab 22 Uhr der Straßenverkauf eingestellt wird und die hungrigen Gäste die Döner grundsätzlich innerhalb der Imbissräume verzehren.
Die Stadt konnte die rechtliche Auflage überhaupt nur erlassen, da der Imbiss innerhalb eines Hauses umzieht und sich dabei erheblich vergrößert. Die Umbaumaßnahmen ziehen sich seit Wochen hin. Zwei Wochen vor der Neueröffnung muss der Inhaber den Termin bei der Verwaltung melden.
Dies ist nach Auskunft von Dr. Franziska Renner vom Bauordnungsamt noch nicht geschehen. Für die bisherigen Räume des Döner-Imbisses hat der Besitzer die Genehmigung für einen Pizza-Service beantragt und auch erhalten. Öffentlich geäußerte Überlegungen, stattdessen einen Feinkostladen mit Frühstücksservice zu betreiben und damit ein nächtliches Kommen und Gehen auszuschließen, hat er offenbar nicht weiter verfolgt.
Die Stadt wird jetzt ihr Hauptaugenmerk auf die Nachtkundschaft des neuen Döner-Imbisses richten. Zu der verhängten Auflage, im Hinblick auf die Nachtruhe der Anlieger einen Straßenverkauf ab 22 Uhr zu verbieten, hatte der Ladeninhaber erklärt, diese 'nicht erfüllen zu können. Ich kann niemand verbieten, das Essen mitzunehmen.'
Verwaltungsintern wie auch von politischer Seite gab es Zweifel, dass das Einhalten der Auflage zu erzwingen ist. Inzwischen gab es in der Verwaltung allerdings einen Besprechungstermin mit Vertretern verschiedener Ämter und gestern teilte Dr. Renner auf Anfrage mit: 'Wir werden für den Vollzug der Auflage sorgen.'
Die Stadt werde überwachen, dass nach 22 Uhr sämtliche Gäste des Imbisses ihre Döner nur noch in der Gaststätte essen. Wie oft und wann dies kontrolliert werde, wollte die Juristin nicht näher erläutern. Ihrer Aussage nach betritt die Stadt Kempten mit dieser Vorgehensweise keinesfalls Kontroll-Neuland.
Die Juristin hat nachgeforscht und mehrere andere Fälle gefunden, bei denen Kommunen ähnliche Auflagen zum Schutz der Nachtruhe ihrer Bürger durchgesetzt haben.