Tagelang haben Fernsehsender bei Rudi Torghele (53) und anderen Balderschwanger Hoteliers gefragt, wie groß das Chaos in der 330-Seelen-Gemeinde sei, berichtet Torghele. Dabei sei der viele Schnee ja nichts Außergewöhnliches. „Es gab Jahre, da hat es wesentlich mehr geschneit“, sagt der Bergblick-Chef. Ein privater Fernsehsender rief an und fragte, ob Torghele seine Schneefräse aus der Garage holen könnte, um für ein Fernsehteam nachzustellen, wie er auf der „Fuchsalm“, der Skihütte von Sohn Thomas, den Schnee räumen könnte. „Die vielen negativen Berichte lösten doch nur Panik bei den Gästen aus“, sagt die Angestellte der Tourismus-Information. Tagelang habe das Telefon ununterbrochen geklingelt. Doch die Tatsache, dass Balderschwang nicht in den Schneemassen versinke, habe nicht alle Anrufer beruhigt. Einige haben ihre Zimmer storniert. Nach den vermeintlichen Katastrophen-Meldungen „hätte man eigentlich den Fernseher verkaufen und etliche Boulevard-Blätter in die Tonne treten müssen“, sagt Christoph Lässer, der mit seinem Bagger geholfen hat, den Wellness-Bereich des Hotels Hubertus von den Schneemassen zu befreien. Völlig übertrieben und reißerisch seien die Berichte gewesen.
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