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Nach AstraZeneca-Impfstopp: Über 3.000 Impfungen im Allgäu kurzfristig abgesagt!

Auswirkungen auf Corona-Impfzentren

Nach AstraZeneca-Impfstopp: Über 3.000 Impfungen im Allgäu kurzfristig abgesagt!

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    Nach AstraZeneca-Impfstopp: Über 3.000 Impfungen im Allgäu kurzfristig abgesagt!
    Nach AstraZeneca-Impfstopp: Über 3.000 Impfungen im Allgäu kurzfristig abgesagt! Foto: Julian Hartmann

    Die deutsche Bundesregierung hat die Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca am Montag wegen einer Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts ausgesetzt. Der Grund sind Meldungen von Thrombosen der Hirnvenen kurz nach einer Impfung mit AstraZeneca. Das Institut hält daher weitere Untersuchungen für notwendig. Der Stopp hat auch Auswirkungen auf die Impfzentren im Allgäu. Viele Impfungen mussten abgesagt werden. 

    Impfzentrum Oberallgäu

    Der Impfstopp wirkt sich im Oberallgäu erheblich aus. Ca. 1.000 Termine mussten storniert werden. Im Oberallgäu gibt es "keine Kompensationsmöglichkeit, weil nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht", wie das Landratsamt gegenüberall-in.demitteilt. Allerdings kann auf Grundlage der neuen Impfverordnung das Zeitintervall von Erst- zu Zweitimpfung bei den Impfstoffen der Firmen Moderna und BioNTech/Pfizer um bis zu drei Wochen verlängert werden. "Damit stehen zunächst mehr Impfdosen für Erstimpfungen von diesen Herstellern zur Verfügung", so das Landratsamt.

    Impfzentrum Kempten

    Das Impfzentrum in Kempten muss wegen des Impfstopps am Mittwoch, Samstag und Sonntag schließen. Laut Alexander Schwägerl, Kreisgeschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), müssen 900 Impfungen verschoben werden. Kompensiert werden könne der Ausfall von AstraZeneca nicht.

    Impfzentrum Kaufbeuren

    Das Impfzentrum Kaufbeuren kann durch den Stopp etwa 500 Impfdosen nicht verwenden. Zum Vergleich: Im Kaufbeurer Impfzentrum werden wöchentlich ca. 1.500 Dosen verimpft. Das teilt die Stadt auf Anfrage mit. Demnach ist momentan noch nicht klar, wie und ob der Ausfall der Impfdosen ausgeglichen wird. Daher konnte das Impfzentrum die betroffenen Termine nicht verschieben, sondern musste sie absagen. 

    Impfzentrum Memmingen

    Wie die Stadt mitteilt, hat der Impfstopp auch auf das Impfzentrum in Memmingen "große Auswirkungen". Insgesamt mussten 400 Impfungen verschoben werden. Dabei habe es sich ausschließlich um Erstimpfungen gehandelt. "Von den Personen, denen wir absagen mussten, waren viele unzufrieden mit der Entscheidung über den Impfstopp", so Alexandra Wehr, Pressesprecherin der Stadt. Manche hätten schon sehr lange auf einen Impftermin gewartet. Wer diese Woche einen Termin mit dem Impfstoff von AstraZeneca gehabt hätte, werde über das weitere Vorgehen informiert.  Den Ausfall der AstraZeneca-Impfdosen können andere Impfstoffe nicht kompensieren, weil auch von den Impfstoffen von Biontech und Moderna zu wenig vorhanden sei, erklärt Wehr: "Die Termine für die nächsten Impfungen mit diesen beiden Impfstoffen sind auch bereits vergeben." Bereits geplante Termine für eine Zweitimpfung mit AstraZeneca bleiben vorerst bestehen. Die ersten Zweitimpfungen stehen in Memmingen Mitte April an. 

    Impfzentrum Bad Wörishofen

    Von Montag bis Mittwoch waren im Impfzentrum Bad Wörishofen 380 Erstimpfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff vorgesehen. Diese mussten jetzt abgesagt werden. Kompensieren lasse sich der Ausfall des Impfstoffs leider nicht, teilt das Landratsamt Unterallgäu mit. Wenn jemand bereits eine erste Impfung mit AstraZeneca erhalten hat, bleibt der Termin für die Zweitimpfung vorerst bestehen. Die ersten Zweitimpfungen stehen im Unterallgäu erst in einigen Wochen an. Wer diese Woche einen Termin mit dem Impfstoff von AstraZeneca gehabt hätte, werde über das weitere Vorgehen informiert. 

    Impfzentrum Marktoberdorf

    Auch im Impfzentrum in Marktoberdorf fallen alle Impftermine für AstraZeneca ersatzlos weg. Zahlen, wie viele Impfungen davon betroffen sind, nennt das Landratsamt Ostallgäu nicht. Laut dem Landratsamt bleiben online-registrierte Personen im Anmeldesystem und werden nach automatischer Auswahl durch die Anmelde-Software gegebenenfalls einen Einzeltermin für eine Impfung mit einem anderen Impfstoff erhalten.

    Impfzentrum Lindau

    Ohne die Lieferungen des Herstellers AstraZeneca erhält der Landkreis Lindau derzeit etwa 1.000 Impfdosen wöchentlich, wobei diese sowohl für Erst- als auch für Zweitimpfungen verwendet werden müssen. "Menschen über 80 Jahre, die in den nächsten Tagen einen Termin für eine Impfung erhalten haben, werden prioritär geimpft", so das Landratsamt. Demnach bleiben bereits vereinbarte Termine bestehen, wenn genügend Impfstoff von anderen Herstellern zur Verfügung steht. Ansonsten werden die Termine telefonisch auf einen anderen Termin verlegt. Ziel sei, innerhalb der nächsten Wochen alle Personen über 80 Jahre zu impfen. Aktuell warten noch etwa 1.000 Menschen aus der Zielgruppe auf eine Impfung. Allerdings melden sich täglich Menschen, die über 80 sind, für eine Impfung an.  Der Impftermin für Menschen, die bei den Impfungen zur Priorität 2 gehören, muss wegen des Impfstopps zunächst abgesagt werden. "Dies betrifft die Personengruppen, mit denen bereits ein Termin vereinbart war, bevor der Impfstoff von AstraZeneca auch für Menschen über 65 Jahre frei gegeben wurde", so das Landratsamt.  Im Landkreis Lindau sind das etwa 350 Lehrkräfte, die in dieser Woche geimpft werden sollten. Sobald alle Menschen der Priorität 1 durchgeimpft sind, werden die nun verschobenen Termine nachgeholt.  Bei AstraZenece erfolgt die Zweitimpfung erst 12 Wochen nach der Erstimpfung. Im Landkreis Lindau stehen daher erst Anfang Mai die ersten Zweitimpfungen mit AstraZeneca an. "Wir gehen davon aus, dass die Europäische Arzneimittelagentur bzw. die Bundesregierung zeitnah eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen werden", so der Lindauer Landrat Elmar Stegmann. 

    Symptome nach einer Impfung mit AstraZeneca

    Eine Impfung mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca kann bei den Geimpften grippeähnliche Symptome (wie beispielsweise Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen und allgemeines Krankheitsgefühl) hervorrufen, die meist nach 1-3 Tagen abgeklungen sind. Menschen, die innerhalb der letzten 7 Tage mit dem Impfstoff des Herstellers AstraZeneca geimpft wurden und aktuell folgende Symptome aufweisen:

    • starke, andauernde Kopfschmerzen und / oder
    • punktförmige Hautblutungen

    werden jedoch aufgerufen, sich an ihren Hausarzt zu wenden, um möglichst jedes Risiko auszuschließen.

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