Oberstaufen (pm). - In den Ruhestand verabschiedet worden ist der langjährige Mesner der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Oberstaufen, Josef Kristen. Eine große Gottesdienst-Gemeinde und eine stattliche Schar ehemaliger und aktiver Ministranten versammelte sich in der Pfarrkirche, um ihm zu danken für das Engagement und die Mühen, die er für seinen Dienst aufgewendet hat. Pfarrer Dr. Johannes Netzer verglich den scheidenden Mesner mit dem Propheten Jona, der sich zunächst Gottes Ruf nicht stellen wollte, ehe er dann doch als Prophet seine Botschaft verkündete: Man könne Josef Kristen einen 'Mesner wider Willen' nennen, so Netzer, denn bereits in Stuttgart, wo der gebürtige Sudetendeutsche lebte, wurde ihm eine Stelle angeboten. 'Hauptamtlicher Mesner werde ich nie', sei die Antwort Josef Kristens gewesen, der vor diesem Ansinnen 1966 nach Oberstaufen 'geflohen' sei, wo er eine Stelle in der Gärtnerei annahm. Doch auch die Staufner seien sich bald seiner Fähigkeiten und Talente bewusst geworden, erinnerte der Geistliche. Und nachdem Josef Kristen als Ministrant und Lektor Dienst tat, wurde er immer wieder zur Aushilfe im Mesnerdienst gebeten.
Noch lange weigerte er sich, diese Aufgabe hauptamtlich zu übernehmen. Doch, so Pfarrer Dr. Netzer, 'steter Tropfen höhlt den Stein' - und so trat Josef Kristen am 1. August 1974 seinen Dienst als hauptamtlicher Mesner der Pfarrei St. Peter und Paul an. Zusammen mit seinen Aushilfsjahren könne er damit auf eine Dienstzeit von 35 Jahren zurückschauen. Pfarrer Netzer dankte 'dem engagierten Mesner von Herzen', habe er doch seinen Dienst immer auch als Berufung verstanden. Dank und Anerkennung sprach auch der Dekanatsvorsitzende des Mesnerverbandes, Andreas Ziegler, aus; er überreichte eine Urkunde des Bischofs und die Ehrennadel der Mesner in Gold. Nach dem Gottesdienst richteten die ehemaligen Ministranten vor dem Kaplanhaus ein Grillfest zu Ehren des scheidenden Mesners aus. Josef Kristen erhielt viele gute Wünsche und Geschenke, mit viel Gelächter und etlichen Anekdoten wurde seiner langen Zeit als Mesner gedacht. Ganz braucht die Pfarrgemeinde jedoch nicht auf ihren 'Josef' verzichten, hat er sich doch bereit erklärt, dem neuen Mesner Frédéric Chavès als Vertretung und Aushilfe weiterhin hilfreich zur Seite zu stehen.