Die Jugendmusikschule Württembergisches Allgäu (JMS) hebt ihre Beiträge an. Dies hat die Verbandsversammlung in Isny nach intensiver Diskussion beschlossen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Wangens Oberbürgermeister Michael Lang gewählt. Sein Vorgänger, Argenbühls Bürgermeister Josef Köberle, hatte um seine Ablösung gebeten. Er wird Michael Lang als Stellvertreter unterstützen.
Intensiv diskutiert wurde die Anhebung der Elternbeiträge um durchschnittlich drei Prozent. Vor allem wegen der Tariferhöhung im öffentlichen Dienst, aber auch wegen personeller Entscheidungen - zusätzlich zur Anstellung des neuen Schulleiters Dr. Hans Wagner unterrichtet dessen Vorgänger Marcus Hartmann weiterhin bei der JMS - werden die Personalkosten 2009 um 95000 Euro auf fast 2,28 Millionen Euro steigen und erreichen damit 91,7 Prozent der Ausgaben im Verwaltungshaushalt. Ohne eine Anpassung würde der Elternanteil an der JMS-Arbeit unter den satzungsgemäß festgelegten Mindestanteil von 53,5 Prozent fallen.
Albrecht Lutz als Vertreter der Eltern befürchtete, dass die Fördergelder von Gemeinden, Kreis und Land für die Musikschule zunehmend den Besserverdienenden zukommen, weil sich immer mehr Familien den Beitrag nicht mehr leisten könnten. "Ich hätte mir hier strukturelle Anpassungen statt einer Fortschreibung des alten Systems gewünscht", sagte Albrecht Lutz.
Dass in der Jugendmusikschule viel bewegt wird, zeigte der Bericht des neuen Schulleiters Dr. Hans Wagner. Bei insgesamt 191 Veranstaltungen mit über 31 000 Besuchern hatten 8610 Mitwirkende Gelegenheit, das Erlernte vorzuspielen.
Sorge bereitet dem Schulleiter die zunehmende Belastung der Schüler durch ganztägigen Unterricht und G8: Hier müssten von den Musiklehrern vermehrt Zugeständnisse beim Übungspensum gemacht werden, es gebe aber auch Abmeldungen wegen der schulischen Belastung.
Insgesamt hatte die Musikschule in den vergangenen Jahren mit einem leichten Rückgang der Schülerzahlen zu kämpfen. Momentan werden insgesamt 2119 Schüler unterrichtet. Der Elementarbereich habe sich mit etwa 500 Kindern wieder stabilisiert.