Über ein volles Haus mit Ehrengästen, Nachbarkapellen und Freunden der Blasmusik aus Nah und Fern freute sich der Vorsitzende des Musikvereins Günzach, Max Prestele. Beim Festakt im "Hirsch"-Gemeindesaal lautete das Motto "Musik verbindet". So sprach auch Karlheinz Hartmann als Vertreter des ASM, Bezirk IV Marktoberdorf, davon, dass die Günzacher Blasmusiker durch ihre Teilnahme an überörtlichen Musikfesten und vielen anderen Veranstaltungen ihren Beitrag zu diesen Verbindungen leisten. Günzach sei zwar eine der jüngsten Kapellen, sie habe aber "noch viele musizierende Jahre" vor sich. Idealismus und persönliches Engagement prägten die vergangenen 50 Jahre des Musikvereins, sagte Bürgermeisterin Brigitte Schröder in ihrer Festrede. Schon bei der Gründung fanden sich die richtigen Leute zusammen - und das sei auch heute noch so. Eine Gemeinde ohne Musikkapelle sei für sie nicht vorstellbar, da sie bei allen Festen, größeren Aktivitäten und Aktionen "mit im Boot" sei. Eine wichtige Aufgabe übernehme der Musikverein mit der Jugendarbeit, bei der "viele junge Menschen Halt und eine Aufgabe finden".
Einen Einblick in die Chronik gewährten Gründungsmitglied und Ehrenvorstand Hans Fleschutz sowie Zweiter Vorsitzender Peter Hofer. Wie Fleschutz errechnete, fanden in den 50 Jahren rund 3320 Proben mit insgesamt 1616 öffentlichen Auftritten statt. Die Erinnerungen mit Bildern auf der Leinwand fanden großen Beifall bei den Gästen. Für die Dorfvereine sprach Zweiter Bürgermeister Wolfgang Denlöffel, der den Mitgliedern des Musikvereins eine "wertvolle Arbeit" attestierte. Die Zusammenarbeit in der Gemeinde bringe Früchte. Dem "Jubilar" wünschte er weiterhin viel Erfolg und hohe Auszeichnungen.
Den musikalischen Part leistete das "Geburtstagskind" selbst. Sie eröffnete den Festabend mit der "Concert Fanfare" von Kees Vlak. Der "Reichswehr-Marsch" von Johann Brussig ist in Günzach besser unter dem Namen "Hasler-Marsch" mit Bezug auf den Gründungsvorsitzenden Arnulf Hasler bekannt. Eine moderne Overtüre spielte die Jubiläumskapelle mit "Tales of a distant star". Die Polka "Gablonzer Perlen" brachte die Kapelle erstmals 1975 zu Gehör. Viel Beifall erhielt "La Storia" von Jacob de Haan. Den Abschluss bildete der "Schwabenhymnus" von Kurt Gäble.
Für 50-jähriges aktives Musizieren wurde das "Günzacher Urgestein" Heinrich Maurus vom ASM ausgezeichnet. Da er im Gründungsjahr 1959 der Kapelle beitrat, erhielt er vom Musikverein zugleich die Würde eines Ehrenmitglieds. Wie Maurus betonte, strebe er die nächsthöhere Weihe (60 Jahre) an, da für ihn ein Leben ohne die Musik nicht denkbar sei.