Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Musik ist Leben

Allgäu

Musik ist Leben

    • |
    • |

    BuchloeDer Anlass war ernst, die Musik trotz allem sehr unterhaltsam. Zu einem Benefizkonzert für den Hospizverein Kaufbeuren/Ostallgäu hatten gleich vier Ensembles ins Haus der Begegnung geladen. Der Ort war nicht zufällig gewählt, denn in diesem Monat findet dort jeden Dienstag ein Grundkurs für neue Mitarbeiter des Vereins statt, der sich die Lebensbegleitung für Schwerstkranke, Sterbende und deren Angehörige auf seine Fahnen geschrieben hat.

    Nachdem alle Mitwirkenden mit dem aus Norwegen stammenden Kanon 'Singing all together' eingezogen waren, ergriff Pfarrer Wolfgang Gruber, Zweiter Vorsitzender des Vereins, kurz das Wort. Er bezeichnete die Aufgabe des Vereins als 'Dienst von Sterblichen an Sterbenden'. Nur im pflegerischen und ärztlichen Sinn gut versorgt zu sein, reiche nicht aus, auch menschliche Zuwendung sei nötig. Die Kultur einer Gesellschaft zeige sich letztlich darin, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht, und dazu gehörten neben den Armen auch die (Tod-) Kranken.

    Dank an die guten Geister

    Nach einem Dank an die Familien Kutter und Leibrecht ('Die guten Geister des Hauses der Begegnung') sprach die Musik. Vier Blechbläser des Krottental-Quintetts (Jürgen Herrmann, Claudio Fabbreschi, Wolfgang Daum und Rudi Wörmann) spielten zur Einleitung eine alpenländische Weise.

    Dann setzte die Folk-Pop-Gruppe 'Yolk' unter Leitung von Karl Huber mit zwei Nummern aus eher 'schrägen' Filmen ein: dem Titelsong aus 'Der Sinn des Lebens' von Monty Python und 'Science Fiction, Double Feature' aus der berühmten 'Rocky Horror Picture Show'.

    Ein für diesen Abend zusammengestelltes Jazztrio mit Karl Huber (Gitarre), Rudi Wörmann (Kontrabass) und Brigitte Schall (Altsaxophon) präsentierte bestens aufeinander eingespielt zwei Nummern: 'Summer Set' aus der Feder des britischen Klarinettisten Mr. Acker Bilk und 'Latin Touch'.

    Ruhiger, aber dafür um keinen Deut langweiliger, ging es bei den Darbietungen des Duos 'Saitima' zu, bestehend aus Lena Lachenmair (Harfe) und Michael Bondroit (Kontrabass, Nasenflöte, Maultrommel, Gitarre). Nach einem Ausflug in die irische Folklore folgten ein 'Maultrommel-Ländler', ein Schlaflied von der Isle of Man ('A Manx Lullabye') und schließlich kam auch die Nasenflöte zum Einsatz - ein Instrument, bei dem die Mundhöhe als Resonanzraum dient.

    Das vollständige Krottental-Quintett (jetzt mit Gabi Wörmann, die für die Idee und Organisation des Abends verantwortlich zeichnete) spielte in passender Stilistik das Spiritual 'Nobody knows the Trouble I’ve seen' und 'Blues for Five', das gar nicht so 'schräg' klang, wie von Jürgen Herrmann angekündigt. Mit 'Blasmusik in Moll' von Hans-Jürgen Buchner alias Haindling wurde man dann wieder etwas bodenständiger.

    Abgerundet wurde das vielseitige Programm von einem erneuten 'Yolk'-Block. Lisa Meier und Marianne Mayer zeigten in 'I still haven’t found what I’m looking for' von U2 und in 'Nine million bicycles' von Katie Melua ihre vokalen Qualitäten. Mit dem Beatles-Titel 'With a little Help from my Friends' - allerdings eher interpretiert im Stil der Cover-Version von Joe Cocker - ging das Konzert zu Ende, bevor quasi als Zugabe Gabi Wörmann den zu Beginn gesungenen Kanon sehr effektiv mit dem Publikum erarbeitete.

    Joachim Buch

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden