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Musik für deutsche und türkische Fans

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Musik für deutsche und türkische Fans

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    Musik für deutsche und türkische Fans
    Musik für deutsche und türkische Fans

    Von Alexandra Decker Günzach/Marktoberdorf 'Hass-Ret' kommt aus dem Türkischen und heißt Sehnsucht. Naja, eigentlich schreibt man das Wort 'hasret'. 'Aber wir haben es ein bisschen geändert, damit es anders klingt', erzählen Tamer Eyüboglu und Ilhan Özsöz über ihren Bandnamen. 'Hass-Ret ist einfach, bleibt im Ohr und klingt irgendwie deutsch und türkisch.' Die Beziehung zu beiden Nationalitäten ist den türkischstämmigen Musikern wichtig. 'Wir wollen beidseitig denken. Deutsche und Türken sollen von uns bekommen, was sie wollen', sagt Ilhan.

    Darum möchte der 24-jährige Marktoberdorfer künftig auch mehr türkische Texte schreiben. 'Bisher singen wir fast nur deutsch', fügt Tamer an. Warum? Ilhan bringt es auf den Punkt: 'Eben weil wir in Deutschland sind.' Aber seit die beiden Musiker ihre Stücke ins Internet gestellt haben, bekommen sie viele Anfragen aus der Türkei. 'Und man muss seine Fans schließlich zufriedenstellen', sagt Ilhan lächelnd.

    'Wir wollen ganz nach oben'

    Mit Hilfe des weltweiten Computernetzes erklommen die Beiden auch eine weitere Sprosse der Karriereleiter. 'Über das Internet bekommt die Welt mit, dass es uns gibt', erzählt Ilhan. 'Wir haben dort viele Leute kennengelernt und Kontakte geknüpft', meint Tamer. 'Wir wollen ganz nach oben - vorerst zumindest in Deutschland', so der 23-jährige Günzacher weiter. Für 'Hass-Ret' ist Musik viel mehr als nur ein Hobby. 'Ich teile viele Momente, die ich selber erlebt habe, in meinen Liedern mit. Mit Singen kann ich mich besser ausdrücken', sagt Ilhan. 'Wir leben ein Stück weit für die Musik und wollen damit irgendwann Geld verdienen', fügt Tamer an.

    Den Erfolg soll ein, 'in Deutschland noch recht unbekannter Musikstil', Rnbesk, bringen. Das ist eine Mischung aus dem türkischen Straßensoul Arabesk und dem amerikanischen RnB. 'Wir wollten damit etwas Neues ausprobieren', erzählt Tamer. Ebenfalls Neuland betreten die Beiden mit dem Musikstil 'Crunk', ein hartes, aggressives aber clubtaugliches Untergenre des Hiphop. Neben diesen beiden Musikrichtungen sind Tamer und Ilhan aber auch für vieles andere offen. 'Wir machen genauso RnB und Pop und haben auch nichts gegen Lieder mit E-Gitarre oder Geige', sagen sie.

    Zwei Alben haben sie bereits aufgenommen. Das erste zuhause, das zweite professioneller in einem Studio. Das dritte ist gerade in Arbeit. Dafür will 'Hass-Ret' einen neuen Kurs einschlagen. 'Wir haben bisher fast nur Texte mit Herzschmerz und Sehnsucht', sagt Ilhan. Langsam habe er alle Wörter, die damit zu tun haben, verbraucht. Jetzt sollen Texte her, die sich auch mal mit anderen Themen beschäftigen. 'Wir können nicht nur Balladen machen. Bei jedem Feuerzeug ist das Gas irgendwann aus', meint der 24-Jährige lachend. 'Und die Leute sollen auf unsere Musik ja auch Party machen können.'

    Manche 'Hass-Ret'-Songs werden demnach künftig in Richtung 'Guter-Laune-Tanz-Musik' aber auch härterem Rap gehen. All zuviele typische Gangster-Rap-Schimpfwörter und ähnliches möchte Ilhan aber vermeiden. Tamer ist da offener: 'Ich mache schon gerne mal härtere Sachen.' 'Dann aber unter seinem Künstlername Bama', zieht Ilhan eine Grenze zur gemeinsamen Band.

    Vor einem Livepublikum standen die beiden Musiker zusammen bisher nur bei 'einer kleinen Party im Marktoberdorfer Jugendzentrum'. Ilhan hat bereits auf türkischen Hochzeiten und bei einigen Talentshows im Allgäu gesungen. 'Mittlerweile kann man uns auch buchen', erzählt Tamer. Über den Auftritt auf der AZ-Talentbühne erhoffen sie sich, 'mehr Aufmerksamkeit zu bekommen'.

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