Von Marion Bässler|Bad HindelangIn Bad Hindelang drehte sich an diesem Wochenende alles um Oldtimer. Bei der neunten Auflage des traditionellen Jochpass Memorial trafen sich an drei Renntagen 230 Teilnehmer aus fünf Nationen. Sie legten auf der 7,9 Kilometer langen Strecke 360 Höhenmeter zurück.
Bereits von weitem hörte man die Lautsprecherdurchsagen des Kommentators und die röhrenden Motoren der betagten Fahrzeuge. Die Schlange der Oldtimer, die mit laufenden Motoren auf ihren Start wartete, wollte kein Ende nehmen. Sowohl Fahrer als auch Zuschauer richteten ihre Blicke gespannt auf die Fahne von Marlene Brutscher, die die Teilnehmer nacheinander auf die Jochstraße schickte.
Wegen des Wintereinbruchs kamen vor allem am Sonntag nicht so viele Besucher wie gewohnt. Das betrübte besonders die Organisatoren. 'Die fehlenden Zuschauer sind für uns ein Problem', sagte Christl Brutscher, Vorsitzende des Jochpass Memorial Vereins, und wies auf Einnahmeeinbußen hin. Allerdings zeigte sie auch Verständnis für diejenigen, die vom Schneefall abgeschreckt wurden. Ihr Fazit: 'Wir sind froh, dass wir die Veranstaltung überhaupt durchführen konnten und sind daher insgesamt zufrieden.' Die Teilnehmer erwiesen sich nämlich als wetterfest. Christl Brutscher wunderte sich vor allem darüber, dass sogar die Motorradfahrer die Bedingungen akzeptierten.
Walter Eckstein aus Oy-Mittelberg ist einer der zweirädrigen Aktiven. Er startete mit seiner Triumph vom Typ BDG 250 bereits das vierte Mal beim Jochpass Memorial und schätzte die Bedingungen nicht als gefährlich ein. 'Ich bin das gewohnt, weil ich in den 50er Jahren die Strecke schon im Schnee gefahren bin', erzählte er. Für Eckstein liegt der Reiz dieses Rennens vor allem im Kontakt und Austausch mit den anderen Fahrern. Zudem bewundert er 'das tolle Flair'.
'Unglaublich faszinierend'
Dem schließen sich auch Eva-Maria Kramer und Peter Rauch an. Bei Rauch, der eine besondere Beziehung zu alten Autos hat, wecken die Rennen Kindheitserinnerungen. 'Mein Vater ist früher selbst gefahren', erzählte er. Es sei für ihn immer etwas Besonderes gewesen, am Start dabei zu sein. 'Der Sound der Motoren ist unglaublich faszinierend', schwärmte er. Das Wetter hat die beiden nicht davon abgehalten, an die Rennstrecke zu kommen. Schließlich haben Oldtimer Freunde im Allgäu sonst keine Gelegenheit, Schmuckstücke wie einen Bentley 4,5 Le Mans aus dem Jahr 1929 oder einen Porsche 356 A Cabrio aus dem Jahr 1958 zu bewundern.