Gastspiel des LTS - Hauptdarsteller Serhat Cokgezen im Gespräch Lindenberg (ell). Ein Märchen für Kinder gehört zum alljährlichen Repertoire des Landestheaters Schwaben in der Vorweihnachtszeit. Diesmal haben sich die Programmgestalter für 'Das Dschungelbuch' nach der Vorlage von Rudyard Kipling entschieden. Es wird am Dienstag, 20. Dezember, um 9 und 11 Uhr im Lindenberger 'Löwen'-Saal gezeigt. Den Mogli spielt in der LTS-Version der junge Schauspieler Serhat Cokgezen. Wir sprachen mit ihm über seine Rolle.
Die Walt-Disney-Version des Dschungelbuchs spukt seit langem in vielen Köpfen. Lehnen Sie sich an den Mogli des Films an? Serhat Cokgezen: Ich habe den Film als Kind natürlich auch gesehen und ihn mir auch vor den Proben zu unserem Stück ein paar Mal angesehen. Aber wir bringen die Geschichte auf unsere eigene Art und Weise. Schon emotional und mit Gags und doch nicht das Dschungelbuch, das jeder kennt. Wie haben Sie sich Ihrer Rolle als Mogli, der als Menschenkind im Dschungel ausgesetzt und von einer Wolfsfamilie aufgezogen wird, genähert? Cokgezen: Ich habe den Mogli in mir gesucht und gefunden. Einfach den Film-Mogli imitieren, das bringt nichts, deshalb habe ich mich ans Vorbild auch nicht festgeklammert. Das Publikum kann sich auf Überraschungen freuen, auch auf das wunderschöne Bühnenbild und die prächtigen Kostüme von Sabine Manteuffel. Wie kamen Sie zum Theater? Cokgezen: Ich bin in Köln als Sohn von 'ausgeflippten' türkischen Eltern aufgewachsen. Ausgeflippt im positiven Sinne, nämlich insofern, als sie nicht engstirnig sind und ich die Freiheit bekam, das zu tun, was ich für richtig hielt. Schon in der Schule war ich Klassenclown und meine Ex-Freundin brachte mich schließlich dazu, schon mit 16 eine Schauspielschule zu besuchen. Von ihr wurde ich direkt dem LTS für die Mogli-Rolle empfohlen. Wie geht Ihre Laufbahn weiter? Cokgezen: Beim LTS spiele ich noch in zwei weiteren Stücken. Dann werde ich nach Istanbul umziehen. Ein bekannter Manager dort hält mich für begabt genug mich zu fördern. Ich bereite mich dann darauf vor, künftig in einer Comedy-Show in der Türkei im Fernsehen aufzutreten. Davor steht aber noch eine ganze Menge Arbeit. Ich bin zwar erst 21 Jahre alt, aber ich hoffe schon auf Erfolg, bevor ich 30 bin. Wenn´s in der Türkei klappt, öffnen sich vielleicht auch im deutschen Fernsehgeschäft manche Türen.