Soll es eine Corona-Impfpflicht für Pflegepersonal und Krankenhaus-Mitarbeiter geben? Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder möchte das zur Debatte stellen. Auch weil die Impfquoten in den Pflegeheimen laut Söder noch niedrig seien.
BRK: "Impfpflicht der falsche Weg"
In einer Pressemeldung hat sich das Bayerische Rote Kreuz (BRK) klar gegen eine Impfpflicht für Pflegekräfte ausgesprochen. Der Verband hält eine Impfpflicht für einen Fehler, sie sei der falsche Weg. Die "verhältnismäßig niedrige Impfbereitschaft" in der Pflege führt das BRK vor allem auf eine "offensichtlich nicht ausreichende Aufklärung" in den Pflegeberufen zurück. "Berechtigten Unsicherheiten und Fragen gilt es sich mit entsprechender Aufklärung zu stellen", fordert das BRK.
"Impfbereitschaft wird steigen"
Das BRK weist darauf hin, dass die Beschäftigten in der Pflege und in den Krankenhäusern in den vergangenen Monaten mit erheblichen Belastungen zu kämpfen hatten. "Eine staatliche Bevormundung in Form einer Impfpflicht würde zu einer immensen Demotivation führen", so das BRK. Der Verband ist sich sicher, dass die Impfbereitschaft "mit jedem Tag und jeder Woche, aber auch mit jedem Geimpften mehr, ganz natürlich steigen wird." Bis Montag sind demnach bisher über 3.400 BRK-Mitarbeiter gegen das Coronavirus geimpft worden.
Johanniter: "Werden niemanden zwingen"
Etwas zurückhaltender als das BRK äußern sich die Johanniter zu einer möglichen Impfpflicht: "Die Impfung gegen das Coronavirus ist aus unserer Sicht der richtige Weg, um die Pandemie einzudämmen", heißt es in einem Schreiben der Johanniter. Man begrüße es sehr, wenn sich Mitarbeiter aus dem Bereich der Pflege oder dem Rettungsdienst impfen lassen würden. Die Johanniter stellen aber auch klar: "Wir werden aber niemanden dazu zwingen." Außerdem sehe man bei den Mitarbeitern in der Pflege eine hohe Bereitschaft sich impfen zu lassen.Wo Sie sich im Allgäu gegen das Coronavirus impfen lassen können, sehen Sie in unserer Karte: