Waal (evb). 'Mein erster Eindruck von Waal ist der einer sehr geschlossenen Gemeinde', sagt Pfarrer Christoph Rieder, der dort ab September das Amt des derzeitigen Seelsorgers Pater Thomas Schilling übernehmen wird. Seine Kindheit verbrachte der mittlerweile 60-Jährige in Untermeitingen. Nach dem Abitur, das er in Kempten ablegte, begann Rieder ein Theologiestudium in Dillingen an der Donau. 1973 empfing er in Augsburg die Priesterweihe.
Rieder wuchs mit vier Geschwistern auf. 'In einer großen Familie hat man immer jemanden zum Reden. Das tut gut', findet er. Ein wichtiges Vorbild war für ihn der damalige Pfarrer von Untermeitingen, Theodor Weizenegger. 'Er hat mich in meinem Berufswunsch bestärkt, weniger durch Worte, als durch sein Beispiel.' An seinem Beruf gefällt Rieder, dass er mit Menschen unterschiedlichen Alters zu tun hat. 'Es ist sehr abwechslungsreich. Ich möchte vor allem die Freude am Glauben weitergeben', so der Seelsorger. Sein Studium beendete Rieder in Augsburg, da die Dillinger Hochschule in die Uni eingegliedert wurde. Danach war er über vier Jahre Kaplan in Pfronten und lehrte später Religion in Königsbrunn.
Seine erste Gemeinde, die er ab 1980 betreute, war Aufheim/Gerlenhofen. 'Aufheim ist ein Ortsteil von Senden, Gerlenhofen gehört zu Neu-Ulm', erklärt Rieder. Später war er für die Gemeinde des Augsburger Stadtteils Inningen zuständig, seit 2000 ist er in Göggingen tätig.
'Waal ist mir schon länger ein Begriff. Ich habe mir dort vor rund 20 Jahren einmal die Passionsspiele angesehen', erinnert sich Rieder. Als er sich nun im Schloss und im Rathaus vorstellte, habe sich sein positiver Eindruck verstärkt. 'In einer solch noblen Umgebung habe ich noch nie gehaust', lautet sein Urteil über den Pfarrhof. Er freue sich auf jeden Fall auf die neue Aufgabe: 'In der Gemeinde scheint ein guter Zusammenhalt zu herrschen und ich habe das Gefühl, dass die Kirche dem Ort ein wichtiges Anliegen ist.' Deshalb wolle er auch 'so lange es geht' in Waal bleiben. Als passionierter Pfarrer liest Rieder gerne Literatur mit kirchengeschichtlichem Hintergrund, wie derzeit das Tagebuch des Kardinals Julius Döpfner. Aber auch Wandern zählt zu seinen Hobbys. Dabei hat er stets seine Kamera im Gepäck. 'Ich fotografiere gerne Landschaften oder Besonderheiten wie kleine Waldkapellen.'