Mittendrin in Sonthofen steht das Spital schon lange. Schließlich hat das moderne Pflegeheim über 500 Jahre Geschichte. Die jetzt fertigen Neu- und Umbauten mit ihrer offenen Gestaltung, der Spitalplatz und der öffentliche Verbindungsweg in Richtung Rathaus sollen die Senioren intensiver ins städtische Leben einbinden. Das feiern Stadt und Spital am 23./24. Oktober.
Die Umbauten haben sich die beiden einiges kosten lassen: 1,2 Millionen Euro steckte die Stadt in vergrößerte Fußgängerzone mit Spitalplatz. Der Brunnen ist ein Provisorium bis Frühjahr, bis der "Brunnen der Generationen" fertig ist. Auch Bänke, Lampen und 22 Bäume folgen noch. Dazu zählt fürs Zentrum des neuen Sitzkreises eine "Kaiserlinde". Eine "Buhllinde" gabs nicht, sagt Klaus Häger, Leiter des Fachbereichs Tiefbau augenzwinkernd und würdigt die gute Zusammenarbeit mit den Anliegern.
Letztere tragen gemäß Straßenausbau-Beitragssatzung 30 Prozent der Kosten. Eben soviel zahlt die Stadt, den Rest die Regierung von Schwaben. Der zweite Bauabschnitt in der Hirschstraße (Kosten rund 790000 Euro) soll 2011 folgen.
Gut gelaufen ist es auch beim Spital selbst, das sich für 11,6 Millionen Euro in über dreijähriger Bauzeit für die Pflege der Zukunft gerüstet hat. "Unser Wohngruppen- und Gemeinschaftskonzept ist etwas ganz Innovatives, das es so im weiten Umkreis nicht gibt", schwärmt Geschäftsführer Ulrich Gräf. Er freut sich über "richtig gute Nachfrage" trotz des Überangebots an Pflegeplätzen im Oberallgäu. Den gelungenen Umbau lobt auch Bürgermeister Hubert Buhl, zugleich Vorsitzender der Spital-Stiftung.
Ohne Auswirkungen auf die Heimkosten bleibt das nicht. Der Investivsatz, den die Bewohner zahlen, steigt von 10,78 auf 19,70 Euro pro Tag. Bei einem 30-Tage-Monat sind das 267 Euro Mehrkosten für die Bewohner. Insgesamt steigen die Kosten für 30 Tage in Pflegestufe eins so auf 2722 Euro. 1023 Euro leistet die Pflegeversicherung; den Rest zahlen die Bewohner selbst.
Stadt und Landkreis zahlen mit
Finanziert hat das Spital das Projekt mit gut vier Millionen Euro Eigenkapital (ohne den Grundstock der Stiftung anzutasten). Dazu kamen 2,2 Millionen Euro Zuschuss von Stadt und Landkreis sowie Bankkredite in Höhe von rund 7 Millionen Euro. Das Spital begleitet im Umgriff des Pflegeheims 60 betreute Wohnungen. 20 sind im "Haus 3" (ein Teil des alten Pflegeheims) entstanden - für weitere 300000 Euro.