Es gibt sie zu Hauf, die vorweihnachtlichen Spendenaktionen. Kein Fernsehsender, keine Organisation, die uns nicht zum Helfen aufruft. Die allermeisten seriös und mit vorbildlicher Transparenz. Eine Aktion, die auch jedes Jahr stattfindet sind die 'Antenne Bayern-Weihnachtstrucker'. Wir haben einen Abholtermin mit der Kamera begleitet. Manuel Richter hat die Situation der Menschen, denen er Helfen will akzeptiert. Auf die Frage, ob er nicht auch mal wütend wird, wenn er die Lebensumstände der Menschen in Albanien, Moldawien oder Bosnien sieht hat der Johanniter-Helfer nur eine Antwort parat: 'Diese Menschen leben in anderen Wohnverhältnissen', sagt Richter. Man könne nicht dort hinfahren und alles auf einmal ändern wollen, fährt er fort. 'Die Hilfe, die wir geben kommt direkt bei den bedürftigen Familien an', sagt er. Und das stimmt auch. Bei einem kleinen Vortrag an der Berufsschule 1 in Kempten zeigt er Fotos, die er bei seinen Einsätzen mit den Hilfskonvoys in den letzten Jahren gemacht hat. Bittere Armut mitten in Europa Vor 17 Jahren wurde die Aktion 'Weihnachtstrucker' von der Antenne Bayern-Moderatorin Angelika Demmerschmidt ins Leben gerufen. Seit dem werden in vielen bayerischen Schulen jedes Jahr Pakete gepackt. 'Es werden Jedes Jahr mehr', sagt Michael Kleinheinz, Lehrer an der Berufsschule 1. Aber es kommt ihm nicht darauf an, die Anzahl der Pakete jedes Jahr zu toppen, er hat gemerkt, dass auch die Schüler, die die Pakete packen, von der Aktion Profitieren. Das dadurch soziales Bewußtsein geschult wird. Die Schule soll nicht nur Wissen und Fakten für den Kopf lehren, findet Kleinheinz, sondern auch für Herz und Charakter. Dies ist offesichtlich gelungen.
Kempten