Für 65 Schüler aus Isny ist "Mitmachen Ehrensache". Seit zehn Jahren gibt es die Aktion in Baden-Württemberg. Zum ersten Mal ist sie heuer im Landkreis Ravensburg mit 300 Teilnehmern realisiert worden. "Jeder Schüler sucht sich selbst einen Arbeitsplatz und arbeitet für mindestens fünf Euro die Stunde", erklärt Martin Diez, Jugendbeauftragter der Stadt Isny das Prinzip. Das Geld, das sie dabei einnahmen, wurde schließlich für einen guten Zweck gespendet. Koordinator war der Kreisjugendring in Zusammenarbeit mit den Schulen und Jugendarbeitern.
Aus Isny haben Jugendliche von Gymnasium, Eduard-Schlegel-Schule und Realschule teilgenommen. Neben dem ehrenamtlichen Aspekt hatte die Aktion auch andere Vorteile: Die Schüler konnten einen Einblick in das Berufsleben bekommen. So haben die 14-jährigen Elena Braun (Schönau) und Alexandra Lewtschenko (Weitnau) bei Bäckereien bereits um 4.45 und 3 Uhr morgens angefangen. "Das war gar nicht so schlimm", stellte Alexandra fest. Nach zwei Stunden Arbeit habe sie sich einfach wieder ins Bett gelegt.
Etwas Handfestes
Für Max Czermak (13) aus Brugg sollte es dann doch etwas Handfestes sein: Mit Schaufel und Salz bewaffnet, hat er in Gestratz beim Bauhof für Ordnung gesorgt.
Arabella Fink (15) aus Grünenbach könnte sich dank dieser Aktion vorstellen, Reisemanagement zu ihrem Beruf zu machen, denn die Arbeit im Reisebüro hat ihr gefallen. Catarina Danzenrotz (14) aus Gestratz hat sich in der Gärtnerei umgesehen und Collin Ratzka (16) aus Isny seine Begeisterung für Kinder im Kindergarten entdeckt.
Der Erlös des Einsatzes der Isnyer Schüler geht seitens des Gymnasiums an die Isnyer Tafel (rund 330 Euro). Rund 1000 Euro haben die anderen Schüler erarbeitet, dieses Geld soll für den geplanten Dirt-Park gespendet werden. Martin Diez ist optimistisch, dass die Aktion im kommenden Jahr noch besser angenommen wird. "Viele sind nur einfach zu faul und wollen sich nicht die Arbeit machen, sich um einen Betrieb zu kümmern."
Dabei sei es kein Aufwand: Man muss nur hingehen und fragen. "Ich wünsche mir, dass das Projekt ein fester Bestandteil in Isny wird, weil es wichtig ist für die Schüler, Kontakte zu Arbeitgebern aufzubauen."