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Mitglieder des Deutschen Alpenvereins Kaufbeuren stimmen für geplanten Kletterturm

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Mitglieder des Deutschen Alpenvereins Kaufbeuren stimmen für geplanten Kletterturm

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    Jetzt geht es um die Details Kaufbeuren (agi). Der Deutsche Alpenverein ist mit 2673 Mitgliedern der 'größte ortsansässige Verein', das bestätigten die Zahlen bei der jüngsten Jahresversammlung. Dennoch bleibt auch er nicht von Kontroversen unter den Vereinskameraden verschont. Das zeigte die Abstimmung zum geplanten Kletterturm auf dem Areal des Neugablonzer Turnvereins. Letztlich entschied sich aber die Mehrheit der 183 stimmberechtigten Mitglieder für das Projekt.

    Kontroverse Meinungen dominierten in den Reihen der Vereinsmitglieder bezüglich des Bauvorhabens 'Kletterturm', der in Kooperation mit der Neugablonzer DAV-Sektion auf dem Freigelände des TVN an der Turnerstraße entstehen soll (wir berichteten). 'Es herrschten viele Halbinformationen und so hat sich ungute Stimmung verbreitet', fasste Vorsitzender Ralf Trinkwalder zusammen. Besonders die Kosten von rund 500 000 Euro führten die Gegner bei der Diskussion ins Feld. Demgegenüber stünden Alternativ-Investitionen für eine breitere Altersschicht als den Kletterbegeisterten. Den Klettersport an einem modernen Outdoor-Turm sahen dagegen viele Befürworter als Einstiegssport für die junge Nachfolgegeneration und somit als Attraktivitätsfaktor für einen Vereinsbeitritt. Zudem könnten die beiden ortsansässigen DAV-Sektionen eine Sportstätte vor Ort bieten, ohne den Umwelt- und Kostenfaktor 'lange Anfahrt'. Den geplanten Eintrittspreis von 'etwa sechs Euro' bezeichnet Trinkwalder zudem als 'sehr günstig'.

    Die Rentabilitätsprognose des Hauptvereins unterstütze die Positiv-Argumente mit einer vorhersehbaren Nutzer-Zahl von 7 500 Klettersportlern im Jahr. Die Finanzierung soll sich aus einem zehnprozentigen Zuschuss des Hauptvereins sowie einem 30-prozentigen des Bayerischen Sportbunds zusammensetzen. '170 000 Euro hat uns Oberbürgermeister Stefan Bosse in Aussicht gestellt und jeweils maximal 70 000 tragen die beiden Sektionen Kaufbeuren und Neugablonz', so Trinkwalder. So stellte der Vorsitzende die drei maßgeblichen Eckpunkte des Projekts vor: Ein maximaler Eigenanteil für die Sektion Kaufbeuren darf 70 000 Euro nicht übersteigen. Das Projekt muss personell umsetzbar sein und sich in 'absehbarer Zeit' amortisieren. 'Ist einer dieser drei Faktoren nicht erfüllt, stellen wir das Ganze ein', so der Sektions-Chef. Letztlich entschied sich auch die Mehrheit der 183 anwesenden Mitglieder für das Projekt. Mit dieser Zustimmung will sich der Vorstand nun an die aufwändige Ausarbeitung der Detailfragen machen. Zustimmung fand auch die Anhebung der Mitglieds-Beiträge. Diese steht ab 2008 ins Haus, da der Hauptverband eine Erhöhung seiner Beiträge und Hüttenumlagen beschlossen hat. Sie schlägt den Kaufbeurern mit rund 9 000 Euro zu Buche. Der Beitrag für ein Vollmitglied wird von bisher 40,90 Euro auf 50 Euro angehoben.

    Mehr Verwaltungsarbeit

    In den vergangenen Jahren stieg nicht nur die Mitgliederzahl stetig an, sondern auch die Verwaltungsarbeit. 'Unsere bisherige Geschäftsstelle platzt aus allen Nähten', begründet Trinkwalder die derzeitige Suche nach neuen Räumlichkeiten. Steigende Zahlen gab es auch beim Kassenbericht von Schatzmeister Marcus Zappe. Trotz höherer Einnahmen von rund 89 000 Euro standen den Alpinfreunden 2006 höhere Ausgaben von knapp 92 600 Euro ins Haus. Einen Großteil der Mehrkosten floss in diverse Vorträge und Projekte. Die Sektion Kaufbeuren konnte dennoch das Jahr 2006 mit einem Kontostand von 126 729 Euro beschließen. Im Laufe des Geschäftsjahres stieg die Mitgliederzahl um 100 Personen auf 2 673. Zufriedenheit mit der Arbeit des Vorstands und seiner Räte drückten die anwesenden Mitglieder bei den turnusmäßigen Neuwahlen aus. Die Aktiven wurden mehrheitlich in ihren Ämtern bestätigt. Lediglich aus zeitlichen Gründen schieden Beisitzer Christoph Spiegel und Thomas Kayser aus und wurden durch Elfriede Ebner und Chris Hottelet ersetzt, ebenso wurden Beirat Erwin Marz durch Jochen Kloiber und Ehrenrat Anni Gries durch Wolfgang Gottschke ersetzt. Von Verbandsrätin und Laudatorin Ulrike Seifert und Sektions-Vorsitzendem Trinkwalder wurden 77 langjährige Mitglieder geehrt - allen voran Else Schwarz, die bereits seit 70 Jahren dem Verein angehört. 60 Jahre zur Sektion Kaufbeuren gehören: Hermann Arnold, Helmut Auerbach, Werner Losch, Georg Markthaler, Erwin Metz, Alois Reichart, Albert Schlecht, Ernst Wiedemann, Irmgard Wiedemann, Anneliese Wiedemann-Nolde, Hans Wildung und Marianne Ziegler.

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