| py | Der Anfang war 1958 ein kleines Möbelhaus in der Memminger Alpenstraße. Aber für Martin und Gerda Wassermann war schon nach fünf Jahren der Platz zu klein: der Betrieb zog um. Doch auch an neuer Stelle platzte das Möbelhaus Wassermann bald aus allen Nähten. Es wurde nach einem Gelände für einen Neubau gesucht. "Ich ging zum damaligen Oberbürgermeister Dr. Bauer und drohte ihm mit einem Umzug nach Steinheim, das damals noch nicht zu Memmingen gehörte", erinnert sich der Senior-Chef. So habe man sich für den Hühnerberg entschieden.
"Eine optimale Lage", schwärmt heute der Geschäftsführer des Hauses, Ulf Fischbach. "Wir würden uns lediglich eine bessere Wegweisung von den Autobahnausfahrten zum Gewerbegebiet West wünschen", ergänzt Wassermann. Fünf Bauabschnitte formten dann das heutige Möbelhaus, das als einer der wenigen inhabergeführten Familienbetriebe besteht. Auch die Kinder Herbert Wassermann, Margrit Stich und Irmgard Dutli sind in die Geschäftsleitung einbezogen.
Keine Angst vor Konkurrenz
Schwäbischer Unternehmergeist und aufmerksamer Umgang mit den Finanzen machten das Haus bald zur Nummer 1 als Einrichtungszentrum im Allgäu.
"Das werden wir auch bleiben, denn in unserem Einzugsbereich wird, so wie es für mich aussieht, keine adäquate Konkurrenz entstehen", meint Martin Wassermann und spielt auf die eventuelle Ansiedlung eines Möbelhauses (XXX Lutz) in Kempten an.
Sehr stark verändert habe sich das Warenangebot in den 50 Jahren. "Die Kunden haben heute vielseitigere und differenziertere Wünsche. Geschenk- und Mitnahmeartikel, Accessoires, Küchenbedarf und Textilien sind neben den Möbeln gefragt", so Fischbach, "Kunden wollen auch einen Kaffee trinken oder etwas essen, deswegen haben wir auch ein Café".
Stolz sind Inhaber und Geschäftsführer auf den Mitarbeiterstamm. Sehr viele seien schon seit vielen Jahren in der Firma. Die Waren kommen aus der ganzen Welt, "da gilt es immer auch, den Maßstab der Qualität anzulegen", versicherte Martin Wassermann, der selbst auch in die Herkunftsländer reist und die Angebote prüft.
Die derzeitige Wirtschaftskrise spielt im Möbelhaus Wassermann natürlich auch eine Rolle. "Wir haben noch nicht viel davon gespürt, aber die Folgen werden sicher auch bei uns ankommen. Momentan profitieren wir davon, dass Menschen, die weniger Geld haben, eher ihr Zuhause verschönern als teuer verreisen", weiß Martin Wassermann. Er schaut zuversichtlich und mit Plänen für den Umbau der Bereiche Boutique und Haupteingang in die Zukunft.