Kein Zweifel: Bei diesen Brüdern ist immer ordentlich Action angesagt. Man muss schon Glück haben, um den sportlichen Dreierpack in einer ruhigen Minute zu erwischen. Dass sie (fast) alles gemeinsam machen, liegt vor allem daran, dass sie altersmäßig ganz nah beieinander liegen: Niklas Niebauer (13) ist der Älteste, aber auch nur 14 Monate älter als die Zwillinge Jonas und Jannik (beide 12), die auch nur mit neun Minuten Abstand auf die Welt kamen. Der Jüngste war es auch, der die Leidenschaft zum Langlauf zuerst entdeckte: Als Fünfjähriger beschloss Jonas, es in der Loipe zu probieren. "Alpin wäre ohnehin zu teuer für drei Buben. Dann haben wir auf dem Basar so Rutscherle für ihn gekauft", erinnert sich Mama Claudia. Eineinhalb Jahre später trat auch Jannik in den SC Scheidegg ein, um das Langlauf-Abc zu lernen. Dann folgte Niklas - denn er wollte auch die schicke Ausrüstung haben, die seine Brüder vom Skiclub erhalten hatten. Die Erfolgsgeschichte der Gebrüder Niebauer konnte also beginnen.
Ob Kreiscup oder Minitournee - stets waren Niklas, Jannik und Jonas, die mittlerweile für den SC Oberstaufen starten, auf den vorderen Plätzen zu finden. Dass sie in der Loipe teilweise Konkurrenten sind, stört sie nicht. "Wenn ich ihn überholen muss, dann überhole ich ihn eben", sagt Jonas über seinen Zwillingsbruder, mit dem er derzeit in der Schülerklasse 12 startet. Jannik wiederum sieht es nicht ganz so eng: "Mir ist egal, welche Platzierung ich mache. Hauptsache, ich laufe mein Rennen", sagt er. Gemeinsam haben die beiden den Sprung zum Sichtungstraining des Allgäuer Skiverbandes geschafft, und bei der bayerischen Meisterschaft wurden sie von der Jury für ihre gute Technik ausgezeichnet. "Wir haben mit den schönsten Stil in ganz Bayern", sagt Jannik selbstbewusst.
Bereits noch einen Schritt weiter ist Niklas. Der Älteste ist bereits festes Mitglied im ASV-Kader, wurde jüngst Fünfter bei der bayerischen Meisterschaft im Einzel und Vierter mit der Allgäu-Staffel. Am heutigen Samstag tritt er erstmals beim Schülercup gegen die besten Langläufer Deutschlands an. "Ein Platz unter den ersten 20 wäre gut", meint er - zumal die Altersgenossen aus Thüringen oder Sachsen gut zwei Köpfe größer sein sollen als er selbst. Helfen soll ihm eine ganz besondere Vorbereitung während der 600 km weiten Anreise nach Hessen: "Quatsch machen und Musik hören", sagt er und grinst dabei. Die Songs der Black Eyed Peas sind seine ganz persönliche Motivation vor den Rennen.
Übrigens: Weil sie so gut wie unzertrennlich sind, haben die drei Niebauer-Buben einen ganz speziellen Spitznamen erhalten: "Tick, Trick und Track" werden sie genannt, nach den pfiffigen Drillingen bei Donald Duck. Wie finden sie diesen Namen? "Schon cool", meint Jonas und grinst dabei mit seinen Brüdern um die Wette.