Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Mit Schaufel und Rechen

Weiler

Mit Schaufel und Rechen

    • |
    • |
    Mit Schaufel und Rechen
    Mit Schaufel und Rechen Foto: Matthias Becker

    Die Schaufeln der Helfer stechen in die beiden Schotterhaufen ein. Zwei Kiesberge sind bei der Lourdes-Kapelle, am Eingang der Hausbachklamm in Weiler, aufgeschüttet. Fleißig füllen Feuerwehrleute die Schubkarren mit Schotter. Fast ohne Pause schieben dutzende Menschen aus Weiler und Umgebung die schweren Schubkarren an die Wegstellen am Hausbach, wo die Überschwemmungen in den vergangenen Wochen große Schäden angerichtet haben. Dort füllen sie die Gräben mit dem Schotter auf.

    Etwa 70 Menschen sind dem Aufruf der Feuerwehr Weiler gefolgt, die Hausbachklamm wieder instand zu setzen. Darunter 30 freiwillige Helfer. "Wir wollen wenigstens einen Teil des Weges wieder begehbar machen", formuliert Roland Schlechta, erster Kommandant der Feuerwehr Weiler, das Ziel für diesen Montagabend. Schon wenige Meter nach der Lourdes-Grotte zeigt sich das Ausmaß der Schäden. Ein gut 30 Meter langer Graben, teilweise bis zu einem halben Meter tief, legt entlang des Weges den Blick auf Wurzeln und Erde frei.

    "Ich und meine ganze Familie lieben die Hausbachklamm. Es gibt nichts Schöneres", beschreibt Armin Rochelt, 2. Kommandant der Weilerer Feuerwehr seine Motivation.

    Auch Martin Jocham ist dem Aufruf der Feuerwehr gefolgt. "Wir wollen einfach helfen", erzählt er und Hans Schweinberger sagt: "Ich mag den Hausbach." Er wandert hier gerne. Markus Schlechta, der Bruder des ersten Kommandanten, ist da ganz pragmatisch eingestellt. Er hilft mit, "dass es fertig wird".

    Auch die Lebenshilfe Lindenberg packt mit an. Der Betreuer Robert Heidegger ist mit fünf Jugendlichen hier. Der 63-Jährige greift beherzt zur Schaufel, um beim Aufladen des Kieses auf die Schubkarren zu helfen. Julian Einsle ist einer der fünf jungen Männer. Er holt mit der leeren Schubkarre Nachschub. "Weils immer gut ist, wenn man hilft", sagt der junge Mann, auf die Frage, warum er hier ist.

    Bagger im Bach

    Beim Steg am hohen Wehr steht ein Bagger mitten im Bach. Der Baggerfahrer Werner Weiss schafft damit den Kies, den die Wassermassen angeschwemmt haben, und massive Wackersteine zur Seite.

    "Es ist ein tolles Zeichen, dass die Leute in der Hausbachklamm helfen", resümiert Feuerwehrmann Rochelt nach einer guten Stunde Arbeit. Doch es gibt noch viel zu tun. Junge und alte Helfer drängen sich auf dem schmalen Weg aneinander vorbei, immer mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Ein älterer Mann ebnet den Weg mit einem Pressluftgerät.

    Um Viertel vor Neun ist Feierabend. Die 70 Helfer haben den Weg bis zum Sägewerk Vögele begehbar gemacht. Die "kleine Runde" ist wieder geöffnet. Oberhalb des Sägewerks gibt es derzeit noch Erdrutsche. Wenn diese Gefahren gebannt sind, soll es wieder eine Aktion geben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden