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Mit Rat und Tat helfen und Nägel mit Köpfen machen

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Mit Rat und Tat helfen und Nägel mit Köpfen machen

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    Von Christine Rothauscher Waltenhofen/Niedersonthofen Wer mit Franz Schmid ins Gespräch kommt, sollte sich Zeit nehmen. Viel hat er zu erzählen von seiner Heimat Niedersonthofen, seinem Arbeitsleben, das er als Hütebub begann und als Postbeamter beendete. Und wenn er von seinen jahrzehntelangen 'Nulltarif'-Einsätzen zugunsten des Tourismusvereins - dessen Leitung er nach 14-jähriger Amtszeit an Margret Burzler-Schöll übergeben hat - berichtet, sagt er: 'Wenn i was anfang’, zieh’i des durch bis zum gueta End.'Wenn etwas das Leben von Franz Schmid geprägt hat, ist es sein Helfersyndrom. Lächelnd erzählt der 63-Jährige im Allgäuer Dialekt, 'wia alles so komme isch, weil i einfach nie noi saga ka'. Zur Welt gekommen ist er 1942 im Weiler Ettlis. Bis zu seinem 20. Lebensjahr arbeitete er auf dem elterlichen Hof als Hütebub, konnte anschließend eine Aushilfsstelle als Postzusteller im nahen Niedersonthofen ergattern, drückte als 40-Jähriger nochmals die Schulbank und leitete danach 15 Jahre die Waltenhofener Post-Agentur bis zu deren Auflösung, was auch seine vorzeitige Pensionierung bedeutete. Genauso wichtig sind ihm seine Hobbys Leichtathletik und Langlauf. Mehrmals ist er beim 'König Ludwig-Langlauf' und 1980 beim Wasa-Lauf in Schweden 'nicht weit hinten' gelaufen.

    Wen wundert’s da noch, dass er seine Sportbegeisterung an die Dorfjugend weitergab. Innerhalb von neun Jahren konnte er als Vorsitzender des örtlichen Sportvereins die Mitgliederzahl von 280 auf 720 Mitglieder erhöhen. Für die Wintersportler setzte er sich bei der Gemeindeverwaltung für eine Loipe entlang des Niedersonthofener Sees ein und dafür, dass das erste und vor kurzem das zweite Spurgerät angeschafft wurde. Dann greift Schmid in einen Stapel Prospekte 'Gästezimmerverzeichnis'. 'Endlich Urlaub am Niedersonthofener See' und 'Touristischer Jahresbericht' ist auf den Titelseiten zu lesen. Und wie er die Druckschriften sachte in der Hand hält, die Fotos liebevoll betrachtet, wird schnell klar: Da steckt viel Herzblut des Niedersonthofeners drin. Doch nicht nur das. In dieser 'anderen G’schicht' war für ihn stets jede Menge Organisationstalent und noch mehr Muskelschmalz angesagt, wie aus einer Chronik des Tourismusvereins Niedersonthofen zu entnehmen ist.13 Jahre war Schmid Geschäftsführer und 14 Jahre Vorsitzender. 'Ich konnte so manches auf den Weg bringen', meint er bescheiden. Doch - in einem roten Ordner - steht viel mehr als 'so manches': Da ist die Rede davon, dass Schmid an den Badestränden rund um den Niedersonthofener See die Anschaffung von Umkleidekabinen angeschoben hat, die Schließung des See-Wanderweg-Stückes zwischen Zellen und Parkplatz Segelclub geschafft hat, Notfall-Telefon samt Eisrettungsgeräte und Schwimminseln am Schwimmbad teils selbst organisiert und installiert hat, den Dorf-Kinderspielplatz sowie den Beach-Volleyball-Platz durchgeboxt hat. Auch in Zukunft will Schmid weiter 'helfen, wo Rat und Tat gefragt sind und immer Nägel mit Köpf’ machen, wenn es darum geht, Niedersonthofen lebenswerter zu machen'.

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