Hans Bühler brachte vor 50 Jahren das Skibobfahren nach Oberstdorf -Sportgerät heißt jetzt Snowbik Von Martina Dannheimer Oberstdorf. Mit gemütlichen wie auch rasanten Schwüngen den Berg hinab und dabei auch noch etwas für die Gesundheit tun. Das ist die Idee des Skibobfahrens. Das Wintersportgerät, das mittlerweile als Snowboard bezeichnet wird, erfreut sich zunehmend als Alternative zum traditionellen Alpinsport. Trotz leichter Handhabung sollten Einsteiger auf eine fachkundige Unterweisung aber nicht verzichten. Hierfür gilt die älteste Ski-bobschule Deutschlands von Hans Bühler in Oberstdorf als erste Adresse. Vor 50 Jahren brachte der 71-Jährige das Skibobfahren ins Oberallgäu. Geräte überprüfen, wachsen, Schrauben nachziehen neben dem Unterricht und der Sorge um das Wohlbefinden seiner Schüler gibt es in der Werkstatt am Fuße der Söllereckbahn jede Menge zu tun. Seit Bühler 1951 aus Leidenschaft einen Skibobverein eröffnete, hat sich einiges verändert. Aus den anfangs zehn Skibobs ist heute ein Bestand von mehreren hundert Snowbikes und Skiern entstanden. Auch hat das moderne Snowbike, das laut Hans Bühler leicht, zusammenlegbar und optisch ansprechend sein muss, mit einem alten Skibob nicht mehr viel gemein. Auf seine sportliche Laufbahn kann der ehemalige Skirennläufer ebenfalls stolz sein. Nach den ersten Trainingsversuchen auf dem damals noch weitgehend unbekannten Sitzski ließen die ersten Erfolge Bühlers nicht lange auf sich warten. Mit dem Zug zum Wettkampf angereist, gewann er 1954 den ersten deutschen Meistertitel, dem zahlreiche Siege auf nationaler und internationaler Ebene folgten. Nach zwei EM-Titeln krönte der talentierte Wintersportler seine Karriere 1975 mit dem Senioren-WM-Titel im französischen Val d Isere.
Heitere Stunden erlebt Neben dem sportlichen Ehrgeiz und dem konsequenten Training kam der Spaß im Leben des ehemaligen Landschaftsgärtners jeoch nicht zu kurz. Durch den von ihm ins Leben gerufenen Touristen-Skibob-Club konnte der lebenslustige Oberstdorfer viele Stammgäste an sich binden. Bei gemeinsamen Tagesausflügen auf den Ifen samt Skibob-Rennen mit anschließender Siegerehrung im Gasthof Laiter erlebten Lehrer und Schüler heitere Stunden. Bühlers Aktivitäten erstreckten sich weit über die Grenzen Oberstdorfs hinaus. 1969 gründete er den Deutschen Skibob-Lehrer-Verband in München, wobei heute noch regelmäßig Lehrgänge am Söllereck stattfinden. Ich bin viel auf Messen gereist und habe dadurch auch für Oberstdorf geworben, erklärt Hans Bühler. Zu den Höhepunkten seiner Erlebnisse zählt ein Gespräch mit dem ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß. 1971 erteilte Bühler der Gouverneurs-Familie in Reno (Nevada) Skibob-Unterricht. Der Durchbruch des Skibob-Sports vollzog sich 1967, als die erste Weltmeisterschaft in Bad Hofgastein (Österreich) stattfand. Danach wurde viel probiert. Es wurden billlige Geräte hergestellt, von denen viele zusammengebrochen sind, berichtet der 71-jährige Skibob-Pionier. Egal ob jung oder alt, das Snowbiken erfreut sich heutzutage immer größerer Beliebtheit. Die von Insidern als neue Faszination des Wintersports bezeichnete Sportart zeichnet sich besonders durch das geringe Verletzungsrisiko aus, sagt Hans Bühler. Dies schätzen gerade ehemalige Skifahrer, behinderte oder ältere Menschen. Wer aber annimmt, das gelenkschonende Snowbikefahren sei nur ein Sport für Senioren, wird von Hans Bühler eines Besseren belehrt. Das Alter seiner Schützlinge fängt bei fünf, sechs Jahren an und hört bei 93 auf. Spaß haben sie alle, ist sich der Skibobpionier sicher. Und dass Snowbiken fit hält, da