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Mit Pferden auf Abenteuertour über die Berge

Wanderritt

Mit Pferden auf Abenteuertour über die Berge

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    "Das Schönste war, mit unseren Pferden auf Pässen über 2000 Metern zu stehen und über die Baumwipfel in die Weite zu schauen", sagt Brigitte Funke und das Fernweh klingt aus ihrer Stimme. Ihr Mann Andreas nickt: "Das Gefühl kann man nicht beschreiben. Dafür gibt es fast keine Steigerung."

    Wovon das Ehepaar aus Memmingen hier so begeistert erzählt? Von einem Wanderritt über die Alpen - im Alleingang. "Wir wollten keinen geführten Ritt, da sind oft zu viele Reiter dabei", sagt Andreas Funke. Also planten sie selbst. "Wir haben im Oktober 2009 angefangen, Karten zu kaufen. Unser Wohnzimmer hat ausgesehen wie eine riesige Landkarte, weil alles auf dem Boden lag", erzählt Brigitte Funke.

    Tipps von anderen Reitern

    Grob orientiert haben sie sich an den großen Straßen vom Allgäu zum Garadasee. Dann suchten sie sich in deren Nähe Forstwege oder Routen, die für Wanderer bzw. Radler ausgeschrieben sind. "Alles in allem war das aber nur eine Grobplanung", sagt Andreas Funke. Denn schon ein Weiderost auf dem Weg konnte zum Beispiel ein Grund sein, die Strecke zu ändern.

    Außerdem holten sich die Memminger Tipps von anderen Reitern, die bereits die Alpen überquert haben. "Das ist sehr wichtig", rät der 47-Jährige.

    Mit einer befreundeten Reiterin sowie ihren Pferden Fernando und Hidalgo ging es ab Pinswang (Tirol) auf die 15-tägige Tour. "Die ersten Stationen hatten wir vorgebucht. Dann haben wir uns von Unterkunft zu Unterkunft gefragt", schildert Brigitte Funke. Und das sei gut so gewesen, denn sonst hätte ihr Weg sie nie über die Pässe geführt. Diese Idee kam von einem Rittführer, bei dem sie übernachteten. Bevor die Drei aber Berggipfel eroberte, galt es andere Situationen zu meistern wie zum Beispiel die Überquerung des Fernpasses, Proviant kaufen per Pferd im Dorfladen, Gewitter und immer wieder Teerstraßen. "Das war teilweise nicht schön.

    Aber ab dem Reschenpass sind wir dann ins Blaue geritten", sagt Andreas Funke. Dabei haben sie viel Hilfsbereitschaft erlebt: "Jeder, der erfährt, dass man mit dem Pferd von so weit herkommt, zieht vor einem den Hut und hilft gern", sagt Brigitte Funke. Überhaupt erlebe man die Welt weder als Radler, noch Wanderer und schon gar nicht als Autofahrer so wie vom Pferd aus. "Man wird anders aufgenommen", erzählt die 41-Jährige.

    Unterstützt von Einheimischen, die sie häufig nach sicheren Wegen fragten, erklommen die Allgäuer Berg um Berg. Insgesamt legten sie rund 400 Kilometer zurück. Der höchstgelegene Gipfel war das Tarscher Joch mit 2551 Metern. Sie übernachteten in Pferdeställen, auf einer urigen Berghütte und auf Alpen. "Die Älpler haben wie selbstverständlich ihre Tiere für uns zur Seite gestellt", sagt Brigitte Funke.

    Neue Herausforderungen

    Sie spricht begeistert von einem Abenteuer, das sie jedem empfehlen würde. Wer Informationen haben möchte, könne sich an sie wenden, bietet sie an (Email: ag.funke@yahoo.de). Die erfahrenen Wanderreiter aus Memmingen suchen derweil neue Herausforderungen "Ich weiß gar nicht, was wir jetzt noch machen sollen. Durch den Wald reiten ist irgendwie langweilig geworden", sagt Andreas Funke und lacht.

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