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Mit Pfeil und Bogen durchs Gebiet der Hörnerbahn

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Mit Pfeil und Bogen durchs Gebiet der Hörnerbahn

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    Von Michaela behr |BolsterlangDie Hörnerbahn will einen Bogenschussparcours errichten, um neues Publikum nach Bolsterlang zu locken. Der Gemeinderat hat seine Zusage signalisiert, will sich aber vor einem definitiven 'Ja' zunächst eine ähnliche Anlage in natura anschauen. Denn vor allem in Hinblick aufs Thema Sicherheit äußerten mehrere Räte Bedenken.

    Bereits im November 2006 hatte die Hörnerbahn einen ähnlichen Antrag eingereicht - der damalige Rat hatte dem Parcours nicht zugestimmt. 'Bei Pfeil und Bogen handelt es sich um ein Sportgerät, nicht um eine Waffe', informierte nun Bürgermeisterin Monika Zeller. Sie habe sich die entsprechende Ausrüstung bereits zeigen lassen. Der Parcours soll komplett auf dem Grund der Gemeinde errichtet werden. Die Schützen müssten mit der Hörnerbahn bis zur Mittelstation fahren und würden dann zumeist am Waldrand entlang auf einem Weg hinab zur Talstation laufen. Geplante Dauer: drei bis vier Stunden.

    Bauliche Maßnahmen wären laut René Petermann, stellvertretender Geschäftsführer der Bergbahngesellschaft, nicht nötig, da die Wegführung nicht befestigt wird und nur die Abschusspunkte sowie die Schaumstofftiere erworben werden müssten. Diese Kosten würde die Hörnerbahn tragen, ebenso den anfallenden Unterhalt des Parcours.

    'Neues Publikum aktivieren'

    Ob denn so eine Anlage touristischen Nutzen nach sich ziehe, wollte Gemeinderat Max Rimmel wissen. 'Deshalb machen wir’s', betonte Petermann. Im Allgäuer Alpenraum gebe es bislang kaum Bogenschussparcours - in Österreich hingegen schon, dort werde der Feldbogen-Sport entsprechend vermarktet. 'Es geht uns darum, neues Publikum zu aktivieren', so Petermann. 'Die Leute fahren weit zu einem guten Parcours.' Angedacht sei Werbung in Fachzeitschriften sowie der Druck von eigenen Prospekten.

    Petermann mahnte zudem zur Eile: Auch im nahen Oberstdorf gibt es Überlegungen, eine ähnliche Anlage zu errichten. 'Wenn wir schneller sind, wäre das sicher von größerem touristischem Nutzen.'

    Trotzdem signalisierte der Bolsterlanger Gemeinderat Bedenken hinsichtlich der Sicherheit: Weil es sich beim Bogenschießen nicht um eine Waffe, sondern um ein Sportgerät handelt, sind die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen deutlich niedriger als im Bereich von Waffenschießständen. Laut Petermann wäre das Gebiet zwar für Jedermann zugänglich, Wanderer würden aber mittels Hinweistafeln auf die Anlage hingewiesen. Sollte dennoch etwas passieren, greift die Haftpflichtversicherung des Bogenschützen. Der Bolsterlanger Gemeinderat wird sich nun eine ähnliche Anlage anschauen, um sich ein Bild vor Ort vom Feldbogen-Sport zu machen.

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