Gestern in Kempten größter deutscher Qualitäts-Test von Dauermilchprodukten Kempten (bb).29 milchverarbeitende Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz wollen mit ihren Produkten allererste Sahne sein. Die Firmen haben zusammen über hundert Proben ihres Sortiments nach Kempten geschickt, wo gestern der deutschlandweit größte Qualitäts-Test für Dauermilcherzeugnisse über die Bühne ging. Die Ergebnisse werden in einem Monat vorliegen.
Kondensmilch, Kaffeesahne, Kakao, Bananenmilch: Fast täglich kommt der Konsument mit haltbaren Milchprodukten in Berührung. Gedanken über die Qualität macht sich der Verbraucher aber erst, wenn sich wieder mal kleine Klumpen im Kaffee bilden. Damit es erst gar nicht so weit kommt, führt die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) regelmäßig Untersuchungen durch gestern im Qualitäts- und Laborzentrum Kempten (Muva) bereits die 53. in Sachen Dauermilchprodukte.
Die 15 Prüfer aus ganz Deutschland rochen, schmeckten, fühlten und beschauten neben Kondensmilch und Sahne auch Trockenmilchpulver, denn 'es gibt kaum noch ein Lebensmittel, in dem kein Trockenmilcherzeugnis drin steckt, zum Beispiel in Schokolade oder anderen Süßwaren', wie Prüfungs-Bevollmächtigter Dr. Fred Braun (Kempten) erklärt.
Für den Qualitäts-Test der DLG können sich die Unternehmen bewerben, wissen aber nicht, wann die Proben abgerufen werden. 'Auf diese Weise stellen wir sicher, dass die Waren aus der ganz normal laufenden Produktion stammen', sagt Christel Auler (Frankfurt), Fachgebietsleiterin Milchprodukte bei der DLG.
Produkte, die von den Prüfern für gut befunden werden, bekommen das DLG-Gütesiegel in Gold, Silber oder Bronze. Laut Auler fällt nur jede zehnte Probe durch. 90 Prozent der eingereichten Waren erhalten also eine Medaille mit Urkunde.
Ist bei dieser hohen Quote die Auszeichnung denn überhaupt noch etwas wert? 'Auf jeden Fall', versichert Auler. Denn es würden an dem DLG-Test ohnehin nur diejenigen Unternehmen teilnehmen, die von der Qualität ihrer Produkte überzeugt seien: 'Nur die Besten nehmen teil', so die DLG-Expertin.
Auszeichnung absatzfördernd
Den Prüfern sind die Hersteller der Produkte nicht bekannt. Jeweils fünf Tester bewerten eine Probe und müssen sich auf ein Urteil einigen. Neben der Sinneswahrnehmung der Sachverständigen finden im Labor chemische und physikalische Untersuchungen statt, deren Auswertung mehrere Wochen dauern. Deshalb steht das Gesamtergebnis auch erst im Juli fest.
Für die Hersteller DLG-prämierter Produkte sind die Auszeichnungen durchaus absatzfördernd. Denn wer ein Gütesiegel bekommt, darf damit offiziell werben.