Dicht gedrängt standen gestern Jung und Alt entlang der Straßen in Erkheim, um den 31. Klausenumzug mitzuerleben. Nach Angaben des Veranstalters bestaunten etwa 2000 Besucher die 25 teilnehmenden Gruppen.
Der Zug, der sich von der Arlesrieder Straße durch die Marktstraße bewegte, wurde von einer Reitergruppe mit Engeln und Klausen angeführt, der drei Bischöfe in rotem Gewand folgten.
Wilde Gesellen
Klopfende Herzen hatten viele der Kinder, als sich die ersten Klausen mit dem Klang ihrer Schellen ankündigten. Mit lauten Schreien und mit Ruten drohend rannten sie auf der Straße hin und her. Froh waren sowohl Kinder als auch Erwachsene, wenn die wilden Gesellen mit ihren langen Bärten nur mit der Rute drohten und ihnen keine Hiebe versetzten. Doch einige vorlaute Jugendliche bekamen die Gerte durchaus zu spüren und rannten laut kreischend davon.
Es gab aber auch Klausen, die kleine Säckchen dabei hatten und immer wieder Nüsse oder Süßigkeiten an die Kinder verteilten. Weitere Klausengruppen kamen aus Türkheim, Woringen, Aitrang, Altusried und Ottobeuren. Ein farbenprächtiges Bild gaben die Hetla-Klausen aus Hetzlinshofen ab. Erstmals dabei waren die "Tuifl" aus dem österreichischen Reutte, die schaurige Masken mit Hörnern trugen.
An ihren Nachwuchs hatten die Erkheimer Klausen gedacht: Der saß auf einem Wagen in der Klausenschule. Zwischen den Klausengruppen fuhren mit Tannengrün geschmückte Kutschen mit Bischöfen und Engeln, die den Zuschauern zuwinkten. Und die "braven Nikoläuse" blieben immer wieder stehen, schüttelten Kindern die Hände oder wechselten ein paar Worte mit ihnen.
Neben der Erkheimer Musikkapelle sorgten die Jagdhornbläser aus Holzgünz und der Spielmannszug der Memminger Feuerwehr für die musikalische Umrahmung. Bei der anschließenden Nikolausfeier trugen "Engel" ein Gedicht und ein Lied vor. Dann wurden die kleinen Kinder für ihr langes Ausharren belohnt und mit Lebkuchenhäusern beschenkt.