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Mit Kinder-Reiseführer zum Europa-Finale

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Mit Kinder-Reiseführer zum Europa-Finale

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    Von Hans-Christian Rudolf, Oberstdorf/Stuttgart - Mit ihrer pfiffigen Geschäftsidee - einem Reiseführer zum Anmalen für Kinder - haben Schüler des Gertrud-von-Le-Fort-Gymnasiums Oberstdorf (Oberallgäu) den Bundessieg beim Wettbewerb 'Junior - Schüler als Manager' gewonnen. Die Jung-Unternehmer nennen sich 'Colorata' und ihr Malbuch heißt 'Murmel'. Vorstands-Vorsitzende von 'Colorata' ist Johanna Kessler (18). Sie und ihre Vorstands-Mitglieder haben sich jetzt in Stuttgart als Bayern-Gewinner auch gegen 14 weitere Landessieger durchgesetzt. Aus der Hand von SPD-Chef Franz Müntefering erhielten die Oberstdorfer dann den ersten Preis. 'Junior - junge Unternehmer initiieren, organisieren, realisieren' ist ein europaweites Planspiel des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln. Dabei geht es zu wie in der richtigen Wirtschaft. Schüler gründen eine Firma, geben Aktien aus und führen Buch über Einnahmen und Ausgaben. Dadurch sollen sie Einblicke in unternehmerisches Denken erhalten und Eigeninitiative und Teamfähigkeit entwickeln. Seit den Sommerferien arbeiten die 16- bis 18-jährigen Oberstdorfer und Kleinwalsertaler in der Freizeit für ihren Betrieb. Der Lohn aus der Firmenkasse beträgt nur 70 Cent pro Stunde - doch das Engagement ist groß. Die Jung-Unternehmer produzierten einen Kinder-Reiseführer in Form eines Malbuchs. In 'Murmel im Allgäu und Kleinwalsertal' stellt ein Murmeltier den Kindern das Allgäu vor. Für zehn Euro pro Stück gaben die Schüler 90 Aktien aus und ließen 5000 Malbücher drucken. Davon haben sie bis heute 4300 Exemplare verkauft. Und genauso erfolgreich wie der Aktienkurs, der mittlerweile 75 Euro beträgt, ist die Schüler-AG selber. So qualifizierte sie sich als Bayerischer Landessieger für das Bundesfinale. 'Weil unser Landesentscheid sehr spät war, hatten wir weniger Vorbereitungszeit als andere', erzählt die Vorstands-Vorsitzende. Groß war auch die Hektik, weil fünf Jung-Manager am Tag vor dem Wettbewerb noch bei einer Klausur schwitzen mussten. Zum Glück konnte Klaus Kessler, Wirtschaftspate der erfolgreichen Firma von der Raiffeisen Holding Kleinwalsertal, die Malbücher nach Stuttgart liefern, die die Schüler zu allem Übel daheim vergessen hatten.

    Idee jetzt lukrativ vermarkten Jetzt wollen die gewitzten Geschäftsleute erstmal schauen, ob sie ihre Idee lukrativ verkaufen können. Ende Juli geht es dann zum Europafinale nach Oslo (Norwegen). 'Das wird noch mal viel Arbeit', weiß Kessler. Denn dort müssen die Schüler ihr Malheft auf Englisch präsentieren. Was für ein Glück, dass die halbe Gruppe den Englisch-Leistungskurs belegt hat.

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